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Hund

Auch ein Tier kann Allergien bekommen

Unter allergischen Erkrankungen haben nicht nur Menschen zu leiden. Auch unsere vierbeinigen Freunde können betroffen sein. Die Zahl allergischer Erkrankungen bei Hund und Katze steigt zurzeit stetig an. Man geht davon aus, dass bereits ungefähr 5 % unserer Haustiere an einer solchen Erkrankung leiden.
Es können Hunde aller Rassen erkranken, da die Veranlagung zu Allergien aber auch vererbt werden kann, sind einige Rassen wie der Boxer, Retriever, Deutscher Schäfer Hund oder West-Highland-White-Terrier stärker betroffen.

Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Allergien haben die unterschiedlichsten Auswirkungen auf das Tier. Bei Hund und Katze stehen juckende Hautausschläge sowie tränende und juckende Augen besonders im Vordergrund. Auch Magen-Darm-Erkrankungen können unter Umständen auf eine allergische Ursache zurückgeführt werden. Der klassische Heuschnupfen sowie Asthmaanfälle sind bei den Haustieren eher selten zu beobachten.

Auslöser für Allergien sind Stoffe, sog. Allergene, die normalerweise völlig ungefährlich sind, bei Allergikern aber eine überschießende Reaktion der Körperabwehr verursachen. Dies können zum Beispiel Hausstaubmilben, Flöhe, Gräser und Pollen, aber auch Futterinhaltsstoffe sein.
Durch den Zeitpunkt und den Ort des Auftretens kann man erste Hinweise für eine allergische Erkrankung sammeln. Treten die Symptome im Sommer und im Frühling am stärksten auf, können Pollen der Auslöser sein.

Die Hausstaubmilbenallergie kann dagegen das ganze Jahr auftreten. Die Futtermittelallergie ist eine schwierig zu diagnostizierende Erkrankung, da das Immunsystem des Magen-Darmtraktes auf verschiedene Arten allergisch reagieren kann. Die Beschwerden können auch sehr verzögert, also erst Tage nach der Fütterung auftreten. Was das Erkennen eines direkten Zusammenhanges erschwert.

Die Lebensqualität der an Allergien leidenden Menschen ist oft stark eingeschränkt. Dasselbe gilt auch für unsere Haustiere, sie leiden unter zum Beispiel unter Juckreiz oder Durchfall.
Eine Heilung der allergischen Erkrankung ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich. Daher ist es wichtig sich bei einem Allergieverdacht von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt beraten zu lassen, worauf Ihr Liebling allergisch reagiert und wie man dagegen vorgehen kann.
Es gibt eine Reihe von Allergietests und Ausschlussdiäten über die der Tierarzt das auslösende Allergen herausfinden kann.

Die Therapie besteht in den meisten Fällen in der Vermeidung der allergischen Stoffe. Sollte dies nicht möglich sein, besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, wie etwa eine Hyposensibilisierung. Die Therapie allergischer Erkrankungen ist schwierig und langwierig. Der Heuschnupfen beim Menschen kann trotz aller ärztlichen Bemühungen nicht immer geheilt werden. Das gleiche gilt für Tiere. Erwarten Sie von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt keine Wunder und seien Sie geduldig.
Kleine Erfolge in der Therapie sind oft große Gewinne in der Lebensqualität Ihres vierbeinigen Freundes.

Patellaluxation- Kniescheibenverrenkung des kleinen Hundes

Die Kniescheibe (Patella) ist in die Sehne des starken Oberschenkelmuskels eingelagert und fährt bei jeder Beugung und Streckung des Kniegelenkes wie ein Schlitten in einer Rinne über den Knochen. Wenn diese Rinne nicht korrekt ausgebildet und sehr flach ist und die seitlichen Haltebänder zu schlaff sind, rutscht die Kniescheibe seitlich weg. Der Hund jault während des Spazierganges auf, ein Hinterbein wird vom Körper weggestreckt und er hüpft für einige Schritte auf drei Beinen und versucht so die Kniescheibe wieder einzurenken. Bei manchen Hunden renkt sich die Kniescheibe nur ab und zu aus. Man spricht dann von einer habituellen Patellaluxation, die nicht behandelt wird. Sollte er Zustand sich sehr oft wiederholen, kann man operativ die Rinne vertiefen und die Faszien um das Knie straffen.

Kreuzbandriss

Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist einer der häufigsten Verletzungen beim Hund und führt oft zu arthrotischen Veränderungen des Knies. Ein Kreuzbandriss kann akut auftreten, wird aber viel öfter als chronische Verletzung vorgestellt. Das vordere Kreuzband hat die Aufgabe die Verschiebung des Unterschenkels gegen den Oberschenkel zu vermeiden. Weiterhin lässt es eine Innenrotation des Unterschenkels nur begrenzt zu. Eine Verletzung des medialen Meniskus ist oft mit einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes vergesellschaftet. Zu einem Kreuzbandriss kommt es z. B. beim Treten in Kaninchenlöcher und abruptem Stoppen beim Ballholen.

Hunde großer Rassen erleiden eher einem Kreuzbandriss als kleine Hunde. Auch Hunde mit Fehlstellungen der Hintergliedmaße oder schlecht konditionierte und übergewichtiger Hunde sind bei Überanstrengung besonders gefährdet.

Ist das Band erst mal gerissen müssen die Reste aus dem Knie entfernt werden. Zur Herstellung der Funktionalität gibt es sehr viele verschiedene Operationsmethoden.

Tibial Tuberosity Advancement (TTA)

Die TTA wird zur chirurgischen Behandlung des Kreuzbandrisses beim Hund eingesetzt. Sie gilt zurzeit als das modernste Operationsverfahren bei dieser orthopädischen Erkrankung. Durch Eingriffe in die Gelenkstatik wird das vordere Kreuzband nicht mehr zur Stabilisierung des Gelenkes benötigt. Die TTA wurde bereits an über 400.000 Patienten sehr erfolgreich angewendet. Besonders bei aktiven Hunden ab einem Körpergewicht von ca. 20 kg zeigt die TTA einen größeren Therapieerfolg als bisher angewandte Methoden.

Für mehr Informationen sprechen Sie uns gerne an.


Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine erbliche Erkrankung des Hüftgelenkes, bei der sich das Hüftgelenk schlecht ausbildet. Meist sind große Rassen betroffen, aber auch Katzen sowie kleine und mittelgroße Hunde können darunter leiden. Das Tier kommt mit normalen Hüftgelenken zur Welt, doch die weitere Entwicklung verläuft abnormal, wenn sich das Skelett schneller entwickelt als die Muskulatur. Die Hüftmuskeln können dann den Gelenkkopf nicht in der Gelenkpfanne halten und durch eine Verschiebung des Gelenkkopfes verformt sich die Gelenkpfanne. Da die Entwicklung der HD stark von Wachstumsgeschwindigkeit, Belastung und Gewicht abhängt, sollen Welpen nur mäßig schnell wachsen und kein zu energiereiches Futter bekommen (besonderes Futter für Welpen großer Rassen). Radfahren und andere Dauerbelastungen sollten im ersten Lebensjahr vermieden werden.
Bevor ein Hund zur Zucht zugelassen wird, muss er röntgenologisch auf HD untersucht werden, auch wenn er klinisch unauffällig ist.
Ein Hund mit HD schont die Hüfte indem der in der Bewegung das Becken schwingt, um das Bein nach vorn zu schwingen. In einer schnelleren Gangart beginnt er zu hüpfen. Weiterhin kann es zu Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen geben, der Hund zeigt keine Freude am Laufen mehr und die Muskeln des betroffenen Beines bilden sich zurück.

Diabetes - die Zuckerkrankheit

Bei Ihrem Tier wurde ein hoher Blutzuckerspiegel festgestellt. Diese Erkrankung nennt man Diabetes mellitus bzw. Zuckerkrankheit. Diese Krankheit tritt gewöhnlich dann auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, in ausreichendem Maße das Hormon Insulin zu produzieren. Insulin hat die Aufgabe, den mit der Nahrung aufgenommen Zucker aus dem Blut in die Zelle zu schleusen und dort zu Energie zu verbrennen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. Erfolgt diese Einschleusung nicht bleibt der Zucker im Blut hoch und die Zellen hungern. In Folge des erhöhten Zuckergehaltes wird dieser über die Niere mit dem Harn ausgeschieden, was von einem häufigeren Urinabsatz begleitet ist, der wiederum zu vermehrten Durst führt. Des weiteren zeigen die betroffenen Tiere gesteigerten Appetit, Gewichtsverlust und körperliche Schwäche. Später sind Appetitlosigkeit und Erbrechen möglich. Einige bekommen ein stumpfes Fell und grauen Star. Mögliche Ursachen des Diabetes mellitus sind u.a. die Entzündung oder Schädigung der Bauchspeicheldrüse, Fehlernährung (Übergewicht), Vererbung und Geschlecht (Hündinnen und Kater sind häufiger betroffen) sowie hormonelle Ursachen (z.B. Schwangerschaft, Scheinschwangerschaft). Behandlungsmaßnahmen, die Ihr Tierarzt möglicherweise anordnet, sind:

  • Injektion von Insulin, streng nach Anordnung Ihres Tierarztes
  • Ausschließliche Fütterung der verordneten Diät
  • Verringerung des Übergewichtes und tägliche Gewichtskontrolle
  • Kastration von Hündinnen
Eine regelmäßige Bestimmung des Blutzuckerwertes durch Ihren Tierarzt ist zur Kontrolle des Krankheitsverlaufes notwendig. Unkomplizierte Fälle von Diabetes mellitus sprechen auf richtige Pflege durch den Besitzer meist gut an. Die Prognose für komplizierten Diabetes mellitus ist abhängig von den sonstigen Problemen des Patienten.

Fütterung:

Die Fütterung soll immer zur gleichen Zeit erfolgen. Leckerlis zwischendurch sind streng verboten, denn sie werfen den ganzen Insulin-/ Futterplan über den Haufen. Man füttert am besten ein Diätfutter mit hohem Rohfaseranteil und reduziert den hohen Fleischanteil. Übergewichtige Tiere müssen langsam im Gewicht abnehmen. Bei eigener Futterzubereitung wird 2/3 Fleisch, 1/3 kohlenhydratreiche Nahrung und Gemüse gegeben. Die Insulingabe erfolgt nach der Fütterung. Die Fütterung sollte zweimal täglich erfolgen, morgens und 7,5 Stunden später nochmals. Durch ausreichende Bewegung wird der Insulinbedarf gesenkt. Bei Futterverweigerung oder Erbrechen kein Insulin spritzen. Futteraufnahme reduziert -> Insulin reduzieren (50% Futter = 50% Insulin)

Komplikationen der Insulinbehandlung:

Die Folgen einer Insulinüberdosierung oder einer zu geringen Futteraufnahme können zu einer Unterzuckerung führen. Eine Unterzuckerung ist viel schlimmer als ein zu hoher Wert.

Symptome einer Unterzuckerung:

Anfangs Unruhe, Zittern, Apathie, dann Hinterhandschwäche, Bewusstlosigkeit, Speicheln und Krämpfe. Bei Wahrnehmung dieser Anzeichen sofort schnelllöslichen Zucker wie Honig, Glukosesirup oder flüssigen Traubenzucker eingeben und den Tierarzt verständigen.
Bei Erholung des Tieres mehrmals kleine Futtermengen geben. Am nächsten Tag nach Rücksprache mit dem Tierarzt die Insulinmenge verringern.

Schilddrüsenerkrankungen beim Haustier

Die Schilddrüsen produzieren und speichern die Wachstumshormone Thyroxin (T3) und Trijodthyroxin (T4). Die Hormone spielen eine zentrale Rolle im Wärmehaushalt des Körpers, sowie im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel. Sie greifen in die Regulierung anderer Hormone ein. Durch die Produktion dieser Hormone wirken die Schilddrüsen direkt auf den Stoffwechsel, die Organentwicklung, das Wachstum und auf Teile des Nervensystems ein. Das T4 stellt die Vorstufe für die Umwandlung in das aktive T3 dar.

1. Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

Bei einer Überproduktion der Hormone kommt es zu einer generellen Steigerung des Stoffwechsels. Diese Erkrankung tritt beim Hund relativ selten auf und wenn dann überwiegend im Zusammenhang mit Schilddrüsenkarzinomen. Allerdings kann sie auch als Durchgangstadium zu Beginn einer Unterfunktion der Schilddrüsen beobachtet werden. Die Unterfunktion der Schilddrüse ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Autoimmunerkrankung, d.h. das Abwehrsystem geht krankhafter Weise gegen das eigene Schilddrüsengewebe vor. Bei der Katze ist die Hyperthyreose die häufigste hormonelle Erkrankung der alten Katze. Die Katzen fressen viel, nehmen aber an Gewicht ab, sie sind unruhig und suchen kühle Orte auf, es kann zu Hautveränderungen (stumpfes Fell) kommen.

2.Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)

Die Unterfunktion der Schilddrüse ist bei Hunden eine der häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse. Betroffen sind insbesondere Hunde im Alter zwischen 4 und 10 Jahren, die Krankheit tritt aber auch in jedem andern Alter auf. Große Rassen sind häufiger betroffen als kleine und einige Rassen wie Retriever, Dobermann, Irish Setter, Beagle, Cocker, Bobtail haben eine besondere Disposition. Durch die unspezifischen klinischen Symptome kann es für den Tierarzt schwierig sein, eine Diagnose zu stellen. Außerdem werden die zur Diagnostik benötigten Hormonspiegel nicht nur durch eine Hypothyreose, sondern durch eine Vielzahl anderer Erkrankungen sowie durch viele Medikamente beeinflusst, wodurch eine eindeutige Diagnose zusätzlich erschwert wird. Die Krankheitssymptome sind sehr variabel und ihr Schweregrad reicht von leicht bis sehr schwer. Es können Appetitlosigkeit (Apathie), Schwäche, Kälteempfindlichkeit, Haarkleid- und Hautveränderungen (starkes Schuppen, stumpfes Fell), übermäßiger Haarverlust in sehr unterschiedlicher Ausprägung, eine übermäßige Pigmentierung der Haut, Hautverdickung, und zu Ohrentzündungen kommen. Auch Gewichtszunahme ohne übermäßige Futteraufnahmen, Erkrankungen des Nervensystems, des Herzens und des Verdauungstrakts, Augenveränderungen können auftreten. Der Grund der Hypothyreose ist in über 95 Prozent der Fälle ein schleichender Verlust von Schilddrüsengewebe. Dieser beruht entweder auf immunvermittelten Vorgängen (also körpereigenen) oder auf einem anderen Verlust des Gewebes. Der Gewebeuntergang führt zum Abfall der Hormonproduktion. Beim Menschen stellt die immunvermittelte Schilddrüsenerkrankung die häufigste Ursache für die Hypothyreose dar. Die angeborene Schilddrüsenunterfunktion ist sehr selten und zeigt sich schon in den ersten Lebenswochen und die Welpen überleben meist das erste Jahr meist nicht. Die Prognose für eine Schilddrüsenunterfunktion ist günstig. Durch die lebenslange Gabe von synthetischen Schilddrüsenhormonen ist eine Behandlung in der Regel gut möglich.

Krampfanfälle oder eine kurzzeitige Bewusstseinsstörungen.

Häufige Symptome sind:

  • plötzliches Umfallen
  • Krämpfe
  • Laufbewegungen
  • Kaubewegungen mit Speichelfluss
  • Schaum vor dem Maul
  • eventuell Bewusstseinsverlust
Die Anfälle können sekundenkurz oder auch minutenlang sein. Nicht alle vorher aufgeführten Symptome müssen auftreten. Zwischen den einzelnen Anfallsgeschehen können Tage, Wochen oder Monate liegen. Je häufiger Anfälle auftreten, desto eher ist eine Behandlung erforderlich. Ursachen eines Krampfanfalles oder einer Bewusstseinsstörung im Gehirn: am häufigsten Epilepsie, ferner Unfall, Tumor, Entzündungen, Missbildungen, Übererregbarkeit.

Ursachen eines Krampfanfalles oder einer Bewusstseinsstörung außerhalb des Gehirns:

  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Unterzuckerung
  • Diabetes
  • Lebererkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Vergiftungen
Handelt es sich nach erfolgter Diagnose um eine Epilepsie, so ist eine erbliche Disposition anzunehmen. Deshalb sollte mit betroffenen Tieren nicht gezüchtet werden.
Dem Züchter des Hundes (der Katze) soll die Epilepsie gemeldet werden. Je jünger das Tier beim Auftreten des ersten Krampfanfalles ist, um so wahrscheinlicher ist eine Verschlimmerung des Zustandes in der Zukunft.
Zur Ursachenabklärung ist eine Allgemeinuntersuchung mit Röntgen, Kreislauf- (EKG) und Blutuntersuchung unerlässlich. Eine Heilung der Epilepsieerkrankung ist meist nicht möglich. Jedoch können die meisten Tiere unter einer medikamentösen Therapie ein relativ normales Leben führen.
Die Medikamente müssen sehr regelmäßig und eingegeben werden. Manchmal ist auch eine Kombination von mehreren Medikamenten nötig, um das Anfallsgeschehen zu unterdrücken. Die Anflutung der Medikamente bedarf lange, ein abrupter Wechsel der Dosis macht eine erfolgreiche Therapie unmöglich.
Behandelt wird eine Epilepsie erst dann, wenn die Anfälle entweder häufiger als alle 14 Tage auftreten oder in ihrem Schweregrad oder in der Zeitdauer sehr ausgeprägt sind.
Die richtige Dosis der Medikamente wird in der Einstellungsphase festgelegt und später sind dann regelmäßige Untersuchungen, z.B. Blutuntersuchungen zur Leberkontrolle und der konstanter Wirkstoffspiegel im Blut, des erkrankten Tieres erforderlich.
Bei einem erfolgreichen Zusammenwirken zwischen Tierarzt und Tierhalter ist der Verlauf der Anfallserkrankung oftmals positiv zu beeinflussen.

Therapiebegleitende Maßnahmen

Im Anfangsstadium kann das beruhigende Einwirken auf das Tier den Anfall schwächen, während eines Krampfanfalls, sollten Sie jedoch nichts unternehmen, Verletzungsgefahren durch spitze Gegenstände und Beißen der Tiere muss vermieden werden.
Nach einem Anfall kann Valium als Zäpfchen, als rektale Spritze oder auch durch die Nasenschleimhaut verabreicht werden, um eventuell einen zweiten Anfall zu vermeiden.

Vom Besitzer angefertigte Video und ein Anfallskalender (Datum, Dauer Art und Schwere) erleichtern Diagnose, Therapie und Erfolg.

So leisten Sie Erste Hilfe für Ihre Tiere

Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage kann das Leben von Hunden und Katzen retten.

Ob Autounfall, Verbrennungen oder Hitzschlag - wenn Ihr Tier in eine Notfallsituation kommt, sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt anrufen und diesen aufsuchen. Begleitend können Sie Erste Hilfe leisten.

Aber wie funktioniert die Erste Hilfe bei Hunden und Katzen?

Ihr Tier ist bewusstlos und atmet nicht mehr:

Ziehen Sie die Zunge hervor, untersuchen Sie die Maulhöhle. Ist ein Fremdkörper in der Maulhöhle oder im Kehlkopfbereich sichtbar, kann der Heimlich-Griff angewandt werden. Dazu legen Sie das Tier auf die Seite, legen eine Faust unterhalb des Brustbeins auf und üben ruckhaft Druck in Richtung Brustkorb aus. Dadurch können Fremdkörper aus Maul, Kehlkopf oder Luftröhre entfernt werden.
Eine künstliche Mund-zu-Nase-Beatmung ist angezeigt, wenn Ihr Tier keine Atmung zeigt und die Atemwege frei sind. Der Kopf wird dabei gestreckt und die Zunge zwischen den Schneidezähnen eingeklemmt. Achten Sie darauf, dass die Lefzen geschlossen sind. Blasen Sie Ihre Ausatmungsluft durch beide Nasenlöcher des Tieres. Bei korrekter Mund-zu-Nase-Beatmung hebt und senkt sich der Brustkorb. Bei Katzen müssen Sie die Ausatmungsluft in Mund und Nase blasen.

Ihr Tier ist bewusstlos, Sie fühlen weder Puls noch Herzschlag:

Das Herz muss durch eine Herzmassage unterstützt werden. Den Puls können Sie am einfachsten an der Innenseite des Oberschenkels fühlen. Die Pulskontrolle sollte vorher am gesunden Tier geübt werden. Zur Herzmassage wird eine Hand flach über das Herz gelegt.
Der Ballen der anderen Hand drückt mit einer Frequenz von 10 bis 15 schnellen Kompressionen auf die darunter liegende flache Hand. Nach diesen Massagesalven folgt eine ebenso lange Pause. Drei- bis viermal wiederholen, dann beatmen.

Ihr Tier hat sich verletzt und hat eine offene Wunde:

Decken Sie die Wunde mit einer sauberen - wenn möglich sterilen - Wundauflage und einem Verband ab. Bei stark blutenden Verletzungen muss die Blutung durch Fingerdruck oder einen Druckverband kontrolliert werden.

Ihr Tier zeigt Anzeichen eines Hitzschlags:

Bringen Sie das Tier an einen kühlen, schattigen Ort. Duschen Sie es vorsichtig ab, oder bedecken Sie es mit feuchten Tüchern.

Ihr Tier hat Verbrennungen erlitten:

Bei schweren Verbrennungen ist eine Abduschung mit kaltem Wasser hilfreich. Ganz gleich, welcher Notfall eintritt, Ihr Tier sollte schnellstmöglich zu einem Tierarzt gebracht werden. Es gibt einige Punkte, die während des Transports beachtet werden sollten.

  • Trotz der Notfallsituation ruhig und besonnen fahren,
  • das Tier in einem Transportkorb fixieren oder von einer anderen Person festhalten lassen. Es muss allerdings beachtet werden, dass auch sonst liebe Tiere ihren Besitzer beißen oder kratzen, wenn sie Schmerzen haben. Unter Umständen muss mit Hilfe einer Mullbinde eine Maulschlinge angelegt werden, bevor das Tier transportiert werden kann.
  • Tiere, die nicht laufen können auf einer Trage oder einem Brett liegend transportieren
  • Bereits begonnene "Erste-Hilfe- Maßnahmen" wie Abdrücken von Blutungen, Wundabdeckungen müssen auf dem Transport fortgesetzt werden.

  • Es werden immer wieder Erste-Hilfe-Kurse für Tierbesitzer angeboten. Fragen Sie Ihren Tierarzt.

Herzinsuffizienz

Diagnose „Herzinsuffizienz“
Was bedeutet das für Ihren Hund?
Was versteht man unter Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz liegt vor, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Dadurch wird der Körper ungenügend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Der Körper reagiert auf diesen Zustand mit einer Verengung der Blutgefäße. Das bedeutet: Der Blutdruck steigt und Flüssigkeit tritt aus den Gefäßen v.a. in die Lunge, Leber und Bauchhöhle. Ohne Behandlung tritt einige Jahre nach Auftauchen eines ersten Herzgeräusches der Tod ein.

Was sind die Ursachen einer Herzinsuffizienz?

Die chronische Klappenerkrankung ist die Hauptursache einer Herzinsuffizienz. Sie tritt v.a. beim älteren Hund auf. Die Herzklappen, die aus Kollagenfasern bestehen, schrumpeln und verdicken sich im Alter und schließen bei jedem Herzschlag unvollständig. Somit kommt es zum Rückfluss von Blut in die Gefäße und Organe. Besteht die Klappenerkrankung bereits längere Zeit, kommt es zu einer Vergrößerung von Vorhof und Herzkammer. Bei jedem neuem Herzschlag muss mehr Volumen (reguläres Schlagvolumen + der Rückfluss vom letzten Herzschlag) umgepumpt werden und das Herz muss so mehr Arbeit leisten. Leichte Bewegungen werden so schnell zur einer größeren Anstrengung. Die sogenannte „dilatative Kardiomyopathie“ ist eine weitere Erkrankung, die zu einer Herzinsuffizienz führen kann. Diese kommt vorwiegend bei jüngeren bis mittelalten größeren Hunden vor. Dabei wird der Herzmuskel dünn und schwach und kann seine Pumpleistung nicht mehr erbringen. Welche Symptome der Herzinsuffizienz sehen Sie als Tierhalter? Ihr Hund kann müde und schlapp erscheinen. Vielleicht lässt er seinen Futternapf des öfteren unberührt stehen oder hat bereits an Gewicht verloren? Nach nur kurzen Spaziergängen kann es zu Atemnot, Husten oder Ermüdungserscheinungen kommen. Bei fortgeschrittener Erkrankung treten diese Symptome bereits in Ruhe auf. Dies führt in dramatischen Fällen zu Kollaps oder Ohnmachtsanfällen, da das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen machen sich durch einen dicken, tonnenförmigen Bauch oder Herzhusten nach Belastung, Aufregung oder Freude bemerkbar.

Welche Möglichkeiten hat Ihr Tierarzt eine Herzinsuffizienz festzustellen? Im Rahmen einer Routineuntersuchung kann Ihr Tierarzt bereits erste Anzeichen einer Herzinsuffizienz feststellen. Diese sind blasse Schleimhäute, gestaute Venen oder ein flüssigkeitsgefüllter, dicker Bauch. Entscheidend ist das Abhören von Herz und Lunge. Stellt Ihr Tierarzt bereits frühzeitig ein Herzgeräusch fest, kann dies ein wichtiger Hinweis auf eine Klappenerkrankung sein, obwohl Ihr Hund noch keine Symptome einer Herzinsuffizienz aufweist. Mit Hilfe weiterführender Untersuchungen wie Röntgen oder EKG ist dann eine eindeutige Diagnose der zugrundeliegenden Herzerkrankung möglich.
Dabei zeigen sich dann bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz ein vergrößertes Herz, ein unregelmäßiger Herzrhythmus, eine gestörte Nierenfunktion oder Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge oder in anderen Organen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer Herzinsuffizienz? Obwohl es keine Heilung bei einer Herzinsuffizienz gibt, muss Ihr Tier mit seinem alten Herz weiterleben, dessen Leistungsfähigkeit kann durch eine gezielte und frühzeitige medikamentöse Behandlung verbessert werden und Ihrem Hund ein längeres und vor allem unbeschwerteres Leben ermöglichen. Dabei nimmt die Gruppe der ACE-Hemmer bei der Behandlung der Herzinsuffizienz eine wichtige Rolle ein. Frühzeitig angewandt, senken sie den Blutdruck und verhindern Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge. Sie helfen somit dem Herz effektiver zu arbeiten und verbessern die Leistungsfähigkeit Ihres Tieres. Hunde, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, haben eine längere Lebenserwartung. ACE-Hemmer wirken dabei rasch, sind sehr gut verträglich und werden auch in der Humanmedizin seit vielen Jahren zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt. Als zusätzliche Therapie wird Ihr Tierarzt, je nach Schweregrad der vorliegenden Herzerkrankung, weitere Medikamente einsetzen. Dazu zählen die sogenannten Diuretika, die eine entwässernde Wirkung besitzen und somit das Herz entlasten. Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz kann der Einsatz von Herzglykosiden erforderlich sein. Diese unterstützen die Schlagkraft des Herzens und helfen ihm seine Pumpleistung zu erhöhen.
 

Die endoskopische Kastration der Hündin

Die endoskopische Kastration ist ein minimalinvasives Operationsverfahren, das heißt es werden nur sehr kleine Schnitte für den Eingriff benötigt. Die Wunden verheilen in aller Regel schnell und komplikationslos. Die Tiere sind so sehr schnell wieder voll belastbar, und müssen nicht über 10 Tage ruhig gehalten und geschont werden wie bei der klassisch erfolgten Operation mit Bauchschnitt. Der Eingriff ist weniger schmerzhaft. Die Wunden sind kleiner (unter 1 cm), es kommt zu weniger Verletzungen des Bauchfells und es wird nicht an den Eierstockbändern gezogen (beide Organe sind sehr stark innerviert). In den Bauch des Tieres wird Kohlendioxyd geleitet. Die Bauchdecke hebt sich an und der Operateur kann den Bauchraum untersuchen. Dann wird ein zweiter Zugang zur Bauchhöhle gelegt über den die Instrumente eingebracht werden. Die Eierstöcke werden durch ein spezielles elektrochirurgisches Verfahren abgetrennt und entnommen. Das Gas wird aus dem Bauchraum entfernt und die Öffnungen werden mit sich auflösendem Nahtmetrial verschlossen. Die Haut wird geklebt. Nachdem Ihr Liebling wieder vollständig aufgewacht ist, kann er abgeholt werden.

Kastration

Bei der Kastration der Hündin werden die Eierstöcke und eventuell auch die Gebärmutter entfernt (Ovariohysterektomie). Die Eierstöcke produzieren die Sexualhormone, die Läufigkeit, Scheinträchtigkeit, aber auch in späten Jahren Gesäugetumore verursachen können. Um das Risiko von Gesäugetumoren im Alter zu minimieren, empfehlen wir die Kastration vor der ersten Läufigkeit. Mit jeder weiteren Läufigkeit kommen die Hormone der Eierstöcke übers Blut an die Brust und erhöhen das statistische Risiko einer Tumorerkrankung.

Pyometra- wenn die Hündin viel trinkt

Wenn nicht kastrierte Hündinnen viel trinken und schlapp sind, muss man unter anderem immer an eine Gebärmutterentzündung denken. Während der Läufigkeit ist der Weg für Bakterien durch den Scheide in die Gebärmutter frei. Nach der Läufigkeit schließt der Muttermund sich aufgrund der hormonellen Umstellung wieder und eingedrungene Keime können sich in der warmen Gebärmutter gut vermehren. Bleibt der Weg nach außen verschlossen können Entzündungsprodukte, wie z.B. Eiter nicht abfließen. Aus der Gebärmutter wird ein Eitersack (Pyometra), der zu platzen droht. Die Abbauprodukte der Bakterien gehen zudem in die Blutbahn der Hündin über und schwächen sie zusätzlich. Ein solches Tier muss umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden, da eine nichtbehandelte Entzündung unter Umständen lebensbedrohlich für ihr Tier werden kann. Oft bleibt nur die Kastration des Tieres, bei der die gesamte Gebärmutter mitherausgenommen wird.

Scheinträchtigkeit

Nicht kastrierte Hündinnen können ca. 2 Monate nach einer Läufigkeit scheinträchtig werden. Sie haben Milch im Gesäuge und verhalten sich auffällig. Sie sind rastlos, anhänglich, tragen ihr Spielzeug durch die Gegend und saugen an den eigenen Zitzen. Das Gesäuge kann vergrößert sein. Andere fressen schlecht und machen einen deprimierten Eindruck auf ihre Besitzer. Scheinträchtigkeiten sind ein natürlicher Vorgang. Im Rudel haben alle Wölfinnen einen synchronen Sexualzyklus. Lediglich die Alpha-Wölfin wird gedeckt. Nach 2 Monaten bekommt sie Ihre Welpen. Die anderen scheinträchtigen Wölfinnen üben mit Ihrer Milch die Funktion von Ammen aus. Obwohl die Scheinträchtigkeit ein biologisch natürlicher Vorgang ist, ist er psychisch für einige Hündinnen ein unglücklicher Zustand und sollte einem Tierarzt vorgestellt werden.

Mammatumore- Knoten am Gesäuge

Gesäugetumore (Mammatumore) sind die häufigsten Tumoren der Hündin. Gesäugetumore der Hündin können, wie bei der Frau auch, gut- aber leider oft auch bösartig. Bösartig bedeutet nicht nur dass das Geschwür schnell wächst, sondern auch dass in innere Organe streuen kann. Deswegen wird oft eine Röntgenaufnahme der Lunge vor der Operation angefertigt. Die Natur einer Zubildung an der Gesäugeleiste lässt sich erst nach ihrer Entfernung und einer histopathlogischen Untersuchung feststellen.

Kastration

Bei der Kastration der Hündin werden die Eierstöcke und auch die Gebärmutter entfernt (Ovariohysterektomie). Die Eierstöcke produzieren die Sexualhormone, die Läufigkeit, Scheinträchtigkeit, aber auch in späten Jahren Gesäugetumore verursachen. Die Gebärmutter ist ohne Eierstöcke funktionslos. Damit sie sich aber doch nicht noch entzünden kann, wird sie gleich mit herausgenommen. Um das Risiko von Gesäugetumoren im Alter zu minimieren, empfehlen wir die Kastration vor der ersten Läufigkeit. Mit jeder weiteren Läufigkeit kommen die Hormone der Eierstöcke übers Blut an die Brust und erhöhen das statistische Risiko. Deswegen: Wer weiß, dass er keine Zeit für Welpenpflege hat, sollte seine Hündin kastrieren lassen.

Geburtshilfe

Die durchschnittliche Tragezeit beträgt bei der Hündin 63 +/- 2 , bei der Katze 63 bis 66 Tage. Sollte Ihre Hündin/Katze diese Frist überschreiten, ist es notwendig, Ihren Tierarzt zu konsultieren. Zwischen dem 18. bis 35. und 50 bis 55. Trächtigkeitstag kann man durch Abtasten des Bauches eine Trächtigkeit feststellen. Mit dem Ultraschall ist dieses schon ab dem 30. Tag möglich.

Zur Fütterung der tragenden Hündin

In den ersten 2 bis 3 Trächtigkeitswochen wird ganz normal weitergefüttert. Dann sollten Sie Ihrem Tier jedoch 20 bis 30% mehr Futter anbieten. Um einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) der Welpen vorzubeugen, ist es wichtig, dass energiereiche Kohlenhydrate (u.a. in Mais-, Haferflocken und Reis enthalten) den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen - nicht Fleisch. Am sichersten ist es, weiterhin Premium Fertigfutter zu füttern (was sicher besser als selbstgekochtes ist). Vor der Geburt muss die Hündin entwurmt werden. 2 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin empfehlen wir, Ihre Hündin mit der Geburtskiste (die so groß sein soll, dass sich Ihr Hund darin drehen kann) vertraut zu machen. Um den Magen-Darm-Trakt unmittelbar vor der Geburt zu entlasten, halbieren Sie die Futtermenge 2 Tage vor der Geburt.

Die Geburt der Hundewelpen

Ein Zeichen der herannahenden Geburt bei der Hündin ist die rektale (d.h. im After gemessene) Körpertemperatur. Einige Tage vor der Geburt sinkt die Temperatur auf 38,5 bis 38,0°C; 12 bis 24 Stunden dann auf unter 37°C. Die Dauer der Geburt der Hündin beträgt -in Abhängigkeit vom Alter, Kondition und Konstitution der Mutter sowie der Welpenanzahl- zwischen 6 bis 18 Stunden. Die Austreibungsphase zwischen den Welpen beträgt etwa zwischen 10 bis 30 (und mehr) Minuten. Sollte diese Zeiten wesentlich überschritten werden, raten wir Ihnen, Ihren Tierarzt zu konsultieren. Die Eihäute werden nach 5 bis 15 Minuten nach jedem Welpen ausgestoßen.

Die Welpen sind da!

Die neugeborenen Welpen sind taub und haben geschlossene Augenlider. Sie werden vom Muttertier von den Eihäuten befreit, abgenabelt und trockengeleckt. Wichtig ist es, dem Wärmebedürfnis der Kleinen gerecht zu werden. Die Körpertemperatur liegt in der ersten Lebenswoche nur 3 bis 4 °C über der Umgebungstemperatur, bis zur 2. Lebenswoche beträgt sie zwischen 34,4 bis 36 °C und ab der 4. Lebenswoche gleicht sie der der Erwachsenen (38,5 bis 39 °C). Deshalb muss die Umgebungstemperatur in der 1 Lebenswoche 30°C, in der 2. bis 3. Woche 27°C und zwischen der 4. und 5. Woche 24°C betragen. Neben einer Wärmelampe eignet sich auch ein Heizkissen, das zu einer Hälfte an der Wand, zur anderen Hälfte auf den Boden liegt. Eine Rückzugsmöglichkeit zu einem kühleren Platz sollte in jedem Falle vorhanden sein. Das Nichtbeachten des Wärmebedürfnisses kann eine Unterkühlung (Hypothermie) zur Folge haben, die Ursache für das sogenannte Herz-Lungen-Syndrom der Welpen ist und zum Tod führen kann. Eine tägliche Gewichtskontrolle ist wichtig. Um die Welpen von Anfang an auseinanderhalten zu können, raten wir Ihnen, diese zu markieren. Das Geburtsgewicht liegt, je nach Konstitution und Rasse, zwischen 100 bis 600 g (bei Katzenwelpen etwa bei 100 g). Ein Gewichtsverlust am ersten Tag kann auftreten und braucht Sie nicht zu beunruhigen. Ein Welpe sollte pro Tag 2-4 g pro Kg des erwarteten Gewichtes des Erwachsenen zunehmen. Hierfür ein Beispiel: Bei einem zu erwartenden Erwachsengewicht von 20 kg soll der Welpe täglich 40 bis 80 g zunehmen. Da die Welpen sich über die Muttermilch mit Würmern infizieren können ist eine regelmäßige Entwurmung ganz wichtig. Bis zu einem Alter von 12 Wochen sollten die Welpen alle 2 Wochen entwurmt werden, die erste Entwurmung sollte im Alter von 10- 14 Tagen stattfinden. Das Muttertier ist zusammen mit den Welpen allerdings in zweiwöchigen Abständen zu entwurmen, hier sollte die Behandlung in der 2. Woche nach dem Werfen stattfinden. Die tägliche Gewichtszunahme der Welpen muss zwischen 50 bis 100 g die Woche betragen. Nach 7 bis 9 Tagen haben die Welpen ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Bei Würfen über 6 Welpen empfiehlt es sich, diese ab der 2. Lebenswoche 2 bis 3 mal mit einem Milchaustauscher (37°C) mit Hilfe eines Saugers (2 Tropfen pro Sekunde) zusätzlich zu füttern (bei Katzen nicht erforderlich). Ab der 3. bis 4. Woche fangen Ihre kleinen Zöglinge selbständig an zu fressen. Neben Trockenfutter speziell für Welpen können Sie u. a. Mais-, Haferflocken, Reis, bindegewebsarmes Fleisch, Leber, Quark und Eier anbieten. Die Hündin muss während der Säugezeit energiereiches Futter bekommen. Am besten füttert man die Mutter auch mit dem Trockenfutter speziell für Welpen. Kleinen Rassen kann man evtl. gutes Katzenfutter anbieten. Am Tage der Welpentrennung (des Absetzens) empfehlen wir Ihnen, die Hündin nicht zu füttern. Nachts werden die Welpen dann wieder der Mutter zugegeben (wobei diese immer noch nichts zu fressen bekommt), und am folgenden Tage werden die Welpen endgültig von der Mutter getrennt. So beugt man einer evtl. Gesäugeschwellung vor.

Wenn die Muttermilch nicht ausreicht...

...müssen Sie die Welpen zusätzlich füttern. Am besten eignet sich dafür Fertigmilch. Ab der 2. bis 3. Lebenswoche sollten Sie Trockenfutter für Welpen füttern, das mit Wasser angefeuchtet (nicht musig) wird. Es empfiehlt sich, ein Esslöffel Pflanzenöl oder Fett pro Becher Trockenfutter zuzugeben. Sie dürfen die Welpen dabei auf keinen Fall überfüttern - ansonsten kann es v.a. bei Welpen großer Hunderassen zu einer Erhöhung der Wachstumsgeschwindigkeit kommen, die wiederum zu Skelettkrankheiten (wie z. B. der Hüftgelenksdysplasie) und dadurch bedingte Lahmheiten führen. Aus oben genannten Gründen raten wir vor einer zusätzlichen Vitamin D- und Kalziumfütterung grundsätzlich ab.

Unterbringung und Fütterung verwaister Welpen

Sollten Sie einen mutterlosen Welpen pflegen, gelten für die Unterbringung die gleichen Grundsätze wie am Textanfang beschrieben. Eine regelmäßige Bauchmassage (mindestens vor jeder Fütterung) ist zur Anregung der Magen-Darm-Motorik wichtig. Füttern Sie die Welpen mit Milchaustauscher (siehe Anfang des Textes) oder/und mit einem Gemisch aus 2 Teilen Dosenfutter für Welpen und 1 Teil Wasser, das durch ein Sieb gegossen wird. Auf gar keinen Fall dürfen Sie Kuhmilch verwenden, da diese aufgrund des gegenüber der Hundemilch höheren Lactosegehaltes zu Durchfall führen kann. Für Katzenwelpen eignet sich kommerzielle Milch für Katzen. Richtwerte für die Nahrungsmenge für Hunde- und Katzenwelpen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
Alter (Wochen)Menge (ml pro 100g Körpermasse und Tag, auf 4x verteilen!)
113
217
320, ab jetzt festes Futter zufüttern
422

Staupe- Ausfallerscheinungen der Bewegung bei ungeschützten Welpen

Staupe betrifft besonders junge wie aber auch alte Hunde, die Stresssituationen, wie Ortswechsel, sozial schwache Stadtteile, Tierheime oder große Zuchtbeständen, ausgesetzt sind. Charakteristisch für Staupe sind:

  • Neurologische Symptome (Krämpfe, Blindheit, Koordinationsstörungen, Lähmungserscheinungen),
  • aber auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Durchfall, Erbrechen)
  • oder des Atmungsapparates (Augen-/Nasenausfluss bis Lungenentzündung) kommen vor.
  • Sohlenballen und Nasenspiegel können stark verhornen (hardpad disease)
Staupe wird durch die Sekrete kranker und gesunderscheinender Hunde ausgeschieden. Auch Wildtiere, wie z.B. Füchse können Träger des Virus sein. Der Erreger wird inhaliert und vermehrt sich im Lymphsystem. Das Tier kann schnell genesen, wenn der Immunstatus gut ist. Bei einer schwachen Immunantwort, schreitet die Erkrankung schnell fort und es kommt zu neurologischen Symptomen.
Der beste Schutz ist die Impfung ab der 6. bzw. 8. Lebenswoche. Diese Impfung muss mit der 12. Lebenswoche unbedingt wiederholt werden.

HCC- Hepatitis contagiosa canis (Ansteckende Leberentzündung)

Gesund erscheinende Welpen können sehr plötzlich ein sehr krankes, schockhaftes Aussehen entwickeln. Durchfall, Erbrechen, Fieber, Augen –und Nasenausfluss, Depression bis hin zu Krampfanfällen und Koma können innerhalb von Stunden zum Tod führen. Der Krankheitsverlauf sieht oft wie ein Vergiftungsfall aus. Hunde in Zwingern, Tierheimen und Massenzuchten sind am gefährdetsten. Das Virus verbreitet sich über Kot, Speichel und Harn. Die Impfung im Alter von 6-8 Wochen ist nach einer Widerholungsimpfung der beste Schutz. Nach der Heilung kann der Hund blaue Augen entwickeln.

Parvovirose- Der tödliche Durchfall ungeschützter Welpen

Hundewelpen in Zwingern, Zuchten, Tierheimen oder vom Tiermarkt im Ausland entwickeln am ehesten Parvovirose. Das Virus verursacht beim ungeschütztem Tier eine Zerstörung der Darmschleimhaut. Dadurch können Wasser, Elektrolyte und Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden. Hauptsymptome sind unstillbarer Durchfall und Erbrechen. Gerade bei Welpen ist die Gefahr des Austrocknens daher besonders groß. Ein krankes Tier muss sofort in einer Tierklinik stationär aufgenommen werden und Infusionslösungen bekommen.

Die Krankheit verläuft im Alter von 6-14 Wochen am schwersten, oft auch tödlich. Wichtig ist deswegen, die Tiere diesem Alter impfen zu lassen, da die Gefahr einer Erkrankung dann am größten ist. Aber auch ältere, nicht geimpfte Tiere können immer erkranken. Das Virus wird über Kot verbreitet und ist gegenüber vielen Desinfektionsmitteln resistent.

Zwingerhusten- hochansteckend und lästig

Zwingerhusten ist eine Komplexkrankheit, d.h., dass verschiedene Viren und Bakterien an der Entstehung eines Krankheitsbildes beteiligt sind. Meist erkranken Hunde, die mit anderen Hunden, z.B. in Zwingern oder Tierpensionen, zusammengehalten werden und gestresst sind. Die Tiere zeigen beim Zwingerhusten einen trockenen Husten, der mit oder ohne Auswurf sein kann, 4-6 Tage anhält und mit Fieber, Abmagerung und Augen- und Nasenausfluss begleitet werden kann. Zwingerhusten ist für mindestes 14 Tage ansteckend, Kontakt zu anderen Hunden muss also vermieden werden. Das Tier sollte jährlich gegen die viralen Erreger des Zwingerhustens geimpft werden.

Leptospirose- Krankheit aus dem Mäuseloch

Leptospirose ist eine Erkrankung, die durch spiralförmige Bakterien verursacht wird und auch auf den Menschen übertragen wird. Sie verursacht Leber- und Nierenversagen. Die Übertragung erfolgt über den Harn, kann aber auch über Bisswunden oder durch infiziertes Fleisch übertragen werden. Das Reservoir für Leptospiren sind überwiegend Ratten und Mäuse, über deren Urin Große Mengen der Bakterien ausgeschieden werden. Im warmen Wasser, wie z. B. in kleinen Flachen Pfützen entlang von Feldwegen mit Mauselöchern, überleben Leptospiren lange und die Gefahr einer Infektion ist besonders groß. Der Impfschutz hält max. ein Jahr und richtet sich gegen lediglich zwei Leptospirenarten.

Tollwut- Bei Verdacht bereits anzeigepflichtig

Die Tollwut ist eine anzeigepflichtige Erkrankung, d. h., schon der Verdacht muss dem Amtstierarzt gemeldet werden. Heilungsversuche sind verboten. Nicht geimpfte Tiere können schon auf den Verdacht hin getötet werden.

Das Reservoir der Tollwut sind Wildtiere Ansteckungsgefahr besteht durch:
  • das Fressen infizierter Tiere
  • Speichel / Biss
  • Übertragung über die Muttermilch
  • Harn
Das Virus vermehrt sich in der Bisswunde und wandert dann von dort aus über die Nervenbahnen ins Gehirn. Es erreicht dabei auch andere Organe. Das Tier stirbt ca. 4-5 Tage nach Auftreten der klassischen Symptome. An Tollwut ist immer zu denken, wenn ein ungeimpftes Tier das, sehr scheu ist, plötzlich sich sehr anhänglich zeigt (Stille Wut) bzw. betroffene Tiere sehr aggressiv und furchtlos sind (rasende Wut), Wandern, Schnappen und dabei speicheln und später Koordinationsstörungen zeigt, Die Kaumuskulatur und der Kehlkopf sind gelähmt, die Tiere können ihren Speichel nicht mehr abschlucken. Die Lähmung des Zwerchfells führt schließlich zum Erstickungstod.

Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung kann zwischen Tagen und einem halben Jahr, manchmal auch noch länger liegen. Menschen, die nicht geimpft sind, sollten Bisswunden gründlich mit heißem Wasser auswaschen und innerhalb von 48 Stunden mit humanen Tollwut Immunoglobulin Behandelt werden, bei geimpften Menschen (keine Standardimpfung, meist aus beruflichen Gründen, Förster, Tierarzt...) wird die Impfung lediglich aufgefrischt.

Hunde, Katzen und Frettchen können ab der 12. Lebenswoche gegen Tollwut geimpft werden.

Borreliose- tückische Bakterien aus der Zecke

Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Der Zeckenstich ist der Hauptübertragungsweg für den Erreger. Die im Darm der Zecken lebenden Bakterien werden durch die Blutmahlzeit aktiviert, so dass es 24 Stunden dauert, bis die Bakterien über den Einstichkanal in den Wirt eindringen.

Das Verbreitungsgebiet der Borreliose entspricht dem der Zecken. Jede 3. Zecke trägt den Erreger in sich (auch im Braunschweiger Gebiet). Im Gegensatz zum Menschen treten bei unseren Haustieren überwiegend allgemeine Krankheitserscheinungen auf, die leicht übersehen werden. Es handelt sich z. B. um Fieber, Müdigkeit oder Leistungsabfall, Bewegungsunlust, Lahmheiten auch im jungen Hund, Abmagerung oder neurologische Ausfallerscheinungen.

Wir empfehlen Ihnen daher, Ihr Tier gegen Borreliose impfen zu lassen. Nach einer Grundimmunisierung (drei Impfungen im Abstand von 4 Wochen und nach 6 Monaten) erfolgt die Impfung jährlich. Da Zecken jedoch auch andere Krankheiten übertragen, sollten Sie in jedem Fall Ihr Tier zusätzlich vor Zecken schützen. Gut wirksame, medizinische Spot-on-Produkte erhalten Sie nur beim Tierarzt.

Giardia-Durchfall aus der Pfütze

Giardien sind weltweit verbreitete Darmparasiten, die beim Menschen und zahlreichen Tierarten einschließlich Hund und Katze vorkommen. Giardien sind vom Tier auf den Menschen übertragbar!

Giardien sind in den westlichen industrialisierten Ländern die häufigsten Darmparasiten beim Menschen. Insbesondere bei Kindern kann eine Infektion zu heftigen Durchfällen, Erbrechen, Mangelernährung und Wachstumsstörungen führen. Welpen und Junghunde sind wesentlich häufiger betroffen als ältere Hunde. Eine Erkrankung oder der asymptomatischer Verlauf sind abhängig von Immunstatus des Tieres. Infizierte Tiere können an Erbrechen und hartnäckigen Durchfällen mit schleimigem, gelegentlich auch blutigem Kot leiden. Manche Tiere zeigen aber auch keinerlei Auffälligkeiten, obwohl sie die Erreger massenhaft mit dem Kot ausscheiden. Ausscheider können auch nicht erkrankt sein. Eine Ansteckungsgefahr besteht beim Belecken von Kot, Fressen von Fliegen, Saufen aus zystenverunreinigten Seen, Teiche, Pfützen (selbst im chloriertem Wasser), Schmierinfektionen, Tierheime.
Die orale Aufnahme von 10 Zysten reicht bereits als infektiöse Dosis aus.
Giardien können mit speziellen Untersuchungsmethoden im Kot des Hundes nachgewiesen werden. Da die Erreger jedoch nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, geben Kotproben aber keine absolute Sicherheit. Bringen Sie uns daher eine Sammelkotprobe von 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Entwurmen Sie bei einem positiven Ergebnis 3 Tage lang (Katze 5 Tage) und wiederholen Sie diese Therapie nach 10 Tagen nochmals. Nach der 2. Entwurmungsserie erfolgt eine erneute Kotprobe innerhalb von 5-7 Tagen, also recht schnell, denn alle Nachweise danach gelten als Reinfektion. Um einer Übertragung von Tiere auf Menschen vorzubeugen, sollten die Tiere regelmäßig gegen Giardien behandelt werden. Das für die Behandlung gegen Giardien wirksame Präparat wirkt gleichzeitig auch gegen Würmer und kann somit optimal im Rahmen der routinemäßigen Entwurmung des Hundes eingesetzt werden.

Meiden Sie Spaziergebiete mit Wasser und vielen Hunden. Außerdem sollten die Tiere gründlich shampooniert werden, damit kein giardienhaltiger Kot am Fell haften bleibt. Eine Giardiose kann zur Laktoseintoleranz führen, achten Sie deswegen auf hypoallergene Futter. Meiden Sie Milchprodukte. Sprechen Sie Ihre uns bei Ihrem nächsten Besuch in der Klinik auf Giardien und deren Behandlung an.

Die Magendrehung des Hundes

Die Magendrehung ist einer der häufigsten lebensbedrohlichen Notfälle beim Hund. Eine Magendrehung gehört wohl zu den Horrorvorstellungen eines jeden Hundebesitzers. Schnell und tödlich kann sie verlaufen. Aber es gibt Warnhinweise und Möglichkeiten, das Risiko zu verringern.

Wie erkennen Sie die Magendrehung:

Ihr Hund wirkt unruhig, versucht erfolglos zu erbrechen. Allenfalls wird schaumiger Speichel hervorgewürgt. Zunehmend verschlechtert sich sein Allgemeinzustand. Das Tier will sich ablegen, steht aber immer wieder auf. Es setzen Atembeschwerden ein. Außerdem ist nach einiger Zeit eine Ausdehnung des Bauchs nach außen zu sehen, der Bauch sieht tonnenförmig aus. Klopft man mit den Fingern dagegen, so ist der Bauch hart und aufgebläht, es hört sich wie eine Trommel an.

Was sind die Ursachen für die Drehung des Magens?

Eine genaue Ursache für die Magendrehung konnte noch nicht herausgefunden werden. Sie tritt jedoch gehäuft bei großen Hunden auf, die größere Mengen Nahrung aufgenommen haben . Leider können kleine Hunde oder Hunde die nüchtern sind genauso betroffen sein.
Der Magen eines Hundes ist ein schlauchförmiger, sehr dehnbares sackförmiges Organ. Im wesentlichen ist er an der Speiseröhre und dem Darm im Körper des Tieres aufgehängt. Durch diese anatomische „Bauweise“ ist der Magen beweglich und kann größere Mengen Nahrung aufnehmen.
Diese Aufhängung des Magens hat auch Nachteile. In gefülltem Zustand kann der Magen schnellen Bewegungen des Körpers nicht folgen. Wälzt sich der Hund beispielsweise, so dreht sich das Tier um die eigene Achse, der Magen jedoch nicht. Das Resultat ist eine Verdrehung der Speiseröhre und des Darms. Dadurch wird der Magen an beiden „Öffnungen“ verschlossen. Der Hund kann nicht erbrechen und die Nahrung nicht ihren normalen Weg aus dem Magen in den Darm nehmen.
Es beginnt ein Gärungsprozess des Futters im Magen. Während dieser Prozesse entsteht Gas, dieses sorgt dafür, dass sich der Magen ausdehnt. Bei dieser Ausdehnung werden innere Organe stark verdrängt und können so ihrer Funktion nicht nachkommen. Auch das Zwerchfell wird durch den aufgegasten Magen behindert. Das führt zu Atembeschwerden. Obendrein werden wichtige Blutgefäße die zum Herzen laufen eingeklemmt. Die Blutversorgung des Organismus wird maßgeblich beeinträchtigt. Dies kann das Absterben von Organen, Schock und Bewusstlosigkeit zur Folge haben. Die Erkrankung endet unbehandelt tödlich.

Was kann man als Hundbesitzer bei einer Magendrehung tun?

Eine Magendrehung ist ein akuter Notfall, der innerhalb einer Stunde zum Tod führen kann. Es liegt daher nahe, dass Sie sofort bei Verdacht einer Magendrehung einen Tierarzt aufsuchen sollten. Es ist besonders wichtig, vorher in der Praxis oder Klinik anzurufen, da die notwendige Operation eine bestimmte Anzahl an Personal und verschiedene Vorbereitungen erfordert.
Belassen Sie den Hund in der Haltung, die er einnimmt. Falls der Hund nicht mehr von alleine Laufen kann, tragen Sie ihn. Achten Sie darauf, dass Sie nicht die Atmung weiter einschränken. Dies können Sie gewährleisten indem Sie ihn auf einer festen Unterlage transportieren.

Was sollten Sie präventiv tun?

Jeder Hund kann eine Magendrehung erleiden. Es gibt jedoch Risikogruppen. Dazu zählen große Tiere mit tiefem Brustkorb (z. B. Boxer, Dogge, Retriever und Berner Sennenhund). Ebenso sind alte Hunde gefährdet, da deren Bindegewebe erschlafft. Sie können das Risiko einer Magendrehung vermindern, indem Sie mehrere Portionen über den Tag verteilt füttern. z. B. Morgens und abends nach dem Spaziergang. Vermeiden Sie jegliches Spielen nach dem Fressen. Außerdem sollte der Hund nach dem Fressen ein bis zwei Stunden ruhen.

Flöhe

Flöhe sind in unseren Breiten eher lästig als gefährlich, jedoch sind sie Überträger von Bandwurmeiern, d.h. wo Flöhe sind, muss mit Wurmbefall gerechnet werden. Außerdem entwickeln einige Hunde und Katzen nach dem Biss, eine Allergie gegen den Speichel der Flöhe. Diese Allergie ruft noch stärkeren Juckreiz hervor und das Tier kratzt sich oftmals wund. Durch regelmäßige Anwendung von medizinischen Spot-on –Präparaten kann man dieser Plage entgegenwirken.

Zecken

Der Befall mit Zecken beginnt im Frühjahr mit den ersten warmen Tagen und ist von Frühling bis Herbst gegeben. Zecken übertragen eine Reihe von Krankheiten (z. B. Borreliose, Frühsommermeningoenzephalitits), die für Hund und Mensch gefährlich werden können. Während des Blutsaugens werden die Erreger mit dem Blut des Gestochenen vermischt. Wenn die Zecke satt ist fällt sie ab. Das kann auch im Haus geschehen. Die Gefahr eines neuen Bisses bei Hund und Mensch ist dann wieder groß Immer mehr Hundehalter schützen deshalb ihre Tiere und somit auch indirekt sich selbst gegen blutsaugende Parasiten, denn mit der richtigen Behandlung stirbt der Parasit beim Biss und stellt auch so keine Gefahr mehr für andere dar.
Wie beim Menschen als unverzichtbare Maßnahme zur Rehabilitation nach Operationen, bei Schmerzen im Bewegungsapparat und arthrotischen Beschwerden kann Physiotherapie auch beim Tier eingesetzt werden.

Wir wenden folgende Behandlungen an:
  • Reizstromtherapie
  • klassischen Massage
  • manuelle Therapie
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Koordinationsschulung
  • Reflextraining
  • Iontofurese (Medikamente werden aufgrund von Ionenwanderung durch die Haut in tiefere Gewebe transportiert)
  • Bewegungstherapie
  • spezielle krankengymnastische Techniken.
Zu den wichtigsten Einsatzbereichen der Physiotherapie zählen Bewegungsstörungen, arthrotische Beschwerden und vor allem der chronische Schmerzpatient.
Die Therapie führt zu:

  • Muskelaufbau
  • Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit
  • Schmerzminderung
  • Reduktion von dauerhaft zu verabreichenden Schmerzmitteln
  • Ausschwemmung von Flüssigkeitsansammlungen
  • bei Lähmungspatienten zur Gleichgewichtsschulung
  • sowie zum Erhalt der Muskelfunktion
Nach Operationen am Bewegungsapparat, wie z.B. dem Kreuzbandriss oder Knochenbrüchen, erzielt man mit physiotherapeutischen Maßnahmen eine erhebliche Verkürzung der Heilungszeit.
Auch die Mikrowellentherapie wird von den Tieren, insbesondere von Hunden, gut angenommen. Die Mikrowellentherapie bringt Wärme in tiefere Gewebe und wird erfolgreich bei Arthrosen, Bandscheibenvorfällen, Muskelzerrungen, aber auch bei chronischer Bronchitis oder Nebenhöhlenentzündung eingesetzt. Patientenbesitzer, die das Tier halten dürfen keinen Schrittmacher oder Implantate haben. Halsbänder sollten abgelegt werden.
Die Durchführung der Physiotherapie wird bei uns von einer speziell dafür ausgebildeten Tierphysiotherapeutin und Tierarzthelferin (Frau Weber) übernommen. Sie zeigt in unserer Klinik auch Übungen, die zu Hause von Ihnen selbst weitergeführt werden können. Wir besprechen mit Ihnen, welche physiotherapeutische Maßnahmen auch für Ihr Haustier empfehlenswert sind. Generell werden je nach Krankheitsbild 8-10 Therapiesitzungen angesetzt. Nach Terminvereinbarung können sie ohne weitere Wartezeiten in die Physiotherapie gehen.
Die Prostata ist die einzige akzessorische Geschlechtsdrüse des Hundes. Bei 80 % der Rüden über sechs Jahren kommt es zur Veränderung der Prostata. Die sogenannte Vorsteherdrüse (Prostata) kann von einer Reihe an Erkrankungen betroffen sein. Die häufigste Form ist die benigne Hyperplasie. Des Weiteren kann es zu einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) kommen. Die schwerwiegendste Form ist der Prostatakrebs (Prostataadenokarzinom).
In den meisten Fällen bemerkt der Besitzer die Veränderung der Prostata nicht. Symptome, die den Besitzer aufmerksam werden lassen sollten, sind vermehrtes Drängen auf Kot (Tenesmus), Harnwegsbeschwerden (z. B. blutiger Urin, Inkontinenz, Harnverhalten), schmerzhafter Gang, Bauchschmerzen, oder generelle Mattigkeit und Fieber. Ein weiterer Hinweis auf Veränderungen der Prostata ist eine sehr stark abgeflachte Stuhlform.
Die Prostata liegt wie auch beim Menschen auf dem Beckenboden hinter dem Blasenhals und ist rektal fühlbar. Durch diese anatomische Position kann sie zu Beschwerden beim Kotabsatz (Durchmesser des Passageweges wird vermindert) und beim Harnabsatz (die Harnröhre führt durch die Prostata) beitragen.

Benigne Prostatahyperplasie

Bei der benignen (gutartigen) Hyperplasie (vermehrtes Wachstum) handelt es sich um einen normalen Alterungsprozess. Durch die Veränderungen im Hormonhaushalt kommt es zu einer Größenzunahme der Prostata. Während dieses Wachstums kann es zu kleinen und größeren Zysten kommen. Hunde mit einer vergrößerten Prostata sind prädisponiert für schwerwiegendere Prostataerkrankungen wie Entzündungen und Zystenbildung.

Prostatazysten

Die Prostatazysten sind oft Zufallsbefunde bei einer tierärztlichen Untersuchung, können aber auch Kotabsatzprobleme und blutigen Urin verursachen.

Prostataabszess

Der Prostataabszess kann sich aus einer Prostataentzündung entwickeln. Hierbei kommt es zu einer Ansammlung von Eiter in der Prostata. Der Prostataabszess kann unbehandelt zum Tode des Rüden führen. Zur Unterscheidung zwischen Prostatazyste und Prostataabszess muss der Tierarzt weitere diagnostische Mittel einsetzen.

Prostatakrebs

Tumoröse Veränderungen der Prostata treten beim Hund selten auf. Der Prostatakrebs tritt leider häufiger bei mittelgroßen bis großen Hunderassen auf. Prostatakrebs ist eine infauste Diagnose.
Der Tierarzt untersucht die Prostata routinemäßig durch eine rektale Untersuchung. Falls hierbei Veränderungen auftreten, werden weitere diagnostische Maßnahmen wie Ultraschall, Röntgen und Laboruntersuchungen (Blutuntersuchung, Zytologie) durchgeführt.
Wenn die physiologische Größenzunahme (benigne Hyperplasie) zu Beschwerden führt, sollte der Rüde kastriert werden. Durch diesen Eingriff wird die hormonelle Versorgung der Prostata durch den Hoden unterbrochen und die Prostata verliert innerhalb der nächsten drei Monate an Größe. Bei Zysten ist ebenfalls eine Kastration ratsam, da sich diese im schlechtesten Fall zu einem lebensgefährlichen Abszess entwickeln können. Der Prostataabszess ist eine Indikation die einen chirurgischen Eingriff bedarf.
Unser Team wird häufig damit konfrontiert, dass sich Tierbesitzer über den Geruch aus der Maulhöhle ihrer Vierbeiner beklagen. Ursache dafür können Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches sein. Es handelt sich dabei jedoch nicht nur um ein kosmetisches Problem. Aus einem ständigen Eiterherd in der Maulhöhle können die Bakterien in andere Organe (z. B. Niere und Herz) streuen.
Obwohl die Tiere trotz Zahnstein und Parodontitis in der Regel noch gut fressen, darf man davon ausgehen, dass die betroffenen Patienten deutliche Zahnschmerzen haben.

Die Ursache des Übels ist zunächst der Zahnstein, der vor allem bei kleinen Hunderassen schon in jungem Hundealter entstehen kann. Man nimmt an, dass mehrere Faktoren die Entstehung von Zahnstein begünstigen. In einem kleinen Gebiss ist der Abstand zwischen den Zähnen gering, was die Reinigung der Zahnzwischenräume durch den Speichel erschwert. Ständig vorhandene Futterreste (häufige Mahlzeiten, Leckerchen) bieten den Bakterien eine ideale Wachstumsgrundlage. Dosenfutter begünstigt zudem die Zahnsteinbildung, da es die Zähne nur umspült und keinen Abrieb bietet.
Vorhandener Zahnstein stellt für die Bakterien in der Mundhöhle, die sich von Speiseresten ernähren, einen guten Unterschlupf dar. In der Folge können die Bakterien in die gesunde Zahntasche eindringen und das Zahnfleisch entzünden. Später führt die Entzündung zur Zerstörung des Zahnhalteapparates, Zähne werden allmählich locker, das Zahnfleisch schwindet, Zahnhälse und Teile der Zahnwurzeln liegen frei, die Zähne werden noch lockerer und fallen schließlich aus.

Unverzügliches Handeln ist gefragt, wenn bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze ein behandlungswürdiger Zahnsteinbefall festgestellt wird. Vereinbaren Sie einen Termin zur Zahnbehandlung. In manchen Fällen ist vor der Zahnsanierung eine antibiotische Behandlung sinnvoll, um die Keimzahl im Maul zu reduzieren und Zahnfleischbluten bei der Entfernung des Zahnsteines zu vermindern. Gründliche Zahnbehandlungen sind bei unseren Haustieren ausschließlich in Narkose möglich. Narkosen sind mit den modernen Narkotika auch bei älteren Tieren kein großes Risiko, und der gesundheitliche Nutzen durch die Entfernung vereiterter Stellen im Mund ist deutlich.

Erster Schritt bei einer Zahnsanierung ist die gründliche Zahnsteinentfernung mittels Ultraschallgerät oder per Hand. Entscheidend für den Erfolg ist die Gründlichkeit der Entfernung bei gleichzeitigem Schonen des Zahnes. Es schließt sich das Polieren mit einer speziellen Polierpaste für Tierzähne an, um den Zahnschmelz zu glätten und somit weniger anfällig für anhaftende Bakterien zu machen. Diese Paste enthält kleinste Körnchen, die durch die rotierende Bewegung des Polierkelches, den Zahnschmelz spiegelglatt machen. Eine erneute Anheftung von Plaque, Zahnstein und Bakterien wird dadurch erschwert. Die Politur der Zähne ist sehr zeitintensiv, da alle Flächen der Zähne bearbeitet werden müssen. Abschließend wird eine desinfizierende Lösung in den Fang gebracht.
Die weitere Prophylaxe sollte dann bei Ihnen zu Hause erfolgen. Utensilien zur Zahnreinigung und Zahnpflege, sowie eine Diät zur Zahnsteinreduktion erhalten Sie bei unserem Team.

Katze

Auch ein Tier kann Allergien bekommen

Unter allergischen Erkrankungen haben nicht nur Menschen zu leiden. Auch unsere vierbeinigen Freunde können betroffen sein. Die Zahl allergischer Erkrankungen bei Hund und Katze steigt zurzeit stetig an. Man geht davon aus, dass bereits ungefähr 5 % unserer Haustiere an einer solchen Erkrankung leiden. Es können Hunde aller Rassen erkranken, da die Veranlagung zu Allergien aber auch vererbt werden kann, sind einige Rassen wie der Boxer, Retriever, Deutscher Schäfer Hund oder West-Highland-White-Terrier stärker betroffen.

Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Allergien haben die unterschiedlichsten Auswirkungen auf das Tier. Bei Hund und Katze stehen juckende Hautausschläge sowie tränende und juckende Augen besonders im Vordergrund. Auch Magen-Darm-Erkrankungen können unter Umständen auf eine allergische Ursache zurückgeführt werden. Der klassische Heuschnupfen sowie Asthmaanfälle sind bei den Haustieren eher selten zu beobachten.

Auslöser für Allergien sind Stoffe, sog. Allergene, die normalerweise völlig ungefährlich sind, bei Allergikern aber eine überschießende Reaktion der Körperabwehr verursachen. Dies können zum Beispiel Hausstaubmilben, Flöhe, Gräser und Pollen, aber auch Futterinhaltsstoffe sein.
Durch den Zeitpunkt und den Ort des Auftretens kann man erste Hinweise für eine allergische Erkrankung sammeln. Treten die Symptome im Sommer und im Frühling am stärksten auf, können Pollen der Auslöser sein.

Die Hausstaubmilbenallergie kann dagegen das ganze Jahr auftreten. Die Futtermittelallergie ist eine schwierig zu diagnostizierende Erkrankung, da das Immunsystem des Magen-Darmtraktes auf verschiedene Arten allergisch reagieren kann. Die Beschwerden können auch sehr verzögert, also erst Tage nach der Fütterung auftreten. Was das Erkennen eines direkten Zusammenhanges erschwert.

Die Lebensqualität der an Allergien leidenden Menschen ist oft stark eingeschränkt. Dasselbe gilt auch für unsere Haustiere, sie leiden unter zum Beispiel unter Juckreiz oder Durchfall.
Eine Heilung der allergischen Erkrankung ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich. Daher ist es wichtig sich bei einem Allergieverdacht von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt beraten zu lassen, worauf Ihr Liebling allergisch reagiert und wie man dagegen vorgehen kann.
Es gibt eine Reihe von Allergietests und Ausschlussdiäten über die der Tierarzt das auslösende Allergen herausfinden kann.

Die Therapie besteht in den meisten Fällen in der Vermeidung der allergischen Stoffe. Sollte dies nicht möglich sein, besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, wie etwa eine Hyposensibilisierung. Die Therapie allergischer Erkrankungen ist schwierig und langwierig. Der Heuschnupfen beim Menschen kann trotz aller ärztlichen Bemühungen nicht immer geheilt werden. Das gleiche gilt für Tiere. Erwarten Sie von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt keine Wunder und seien Sie geduldig. Kleine Erfolge in der Therapie sind oft große Gewinne in der Lebensqualität Ihres vierbeinigen Freundes.

Schilddrüsenüberfunktion

Die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) ist die häufigste hormonelle Erkrankung der alten Katze. Diese Tiere fallen durch Abmagerung trotz ungebremster Fresslust, Unruhe, Erbrechen, Durchfall und ungepflegtes Fell auf. Knoten an der Schilddrüse, die zu 95 % gutartig sind, produzieren mehr Schilddrüsenhormone als benötigt. Durch eine Blutentnahme lässt sich eine solche Überfunktion feststellen. Meist werden die Knoten nicht operiert, da eine Narkose bei hyperthreoten Katzen gefährlich werden kann. Mit Medikamenten lässt sich die Neubildung von Schilddrüsenhormon hemmen.

Diabetes- die Zuckerkrankheit

Bei Ihrer Katze wurde ein hoher Blutzuckerspiegel festgestellt. Diese Erkrankung nennt man Diabetes mellitus bzw. Zuckerkrankheit. Diese Krankheit tritt gewöhnlich dann auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, in ausreichendem Maße das Hormon Insulin zu produzieren. Insulin hat die Aufgabe, den mit der Nahrung aufgenommen Zucker aus dem Blut in die Zelle zu schleusen und dort zu Energie zu verbrennen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. Erfolgt diese Einschleusung nicht bleibt der Zucker im Blut hoch und die Zellen hungern. Bei Katzen kommt es meist zu einem insulinunabhängigen Diabetes, d.h., es wird genug Insulin produziert, aber die Rezeptoren der Zelle erkennen es nicht die Zelle bleibt für Zucker verschlossen.

In Folge des erhöhten Zuckergehaltes wird dieser über die Niere mit dem Harn ausgeschieden, was von einem häufigeren Urinabsatz begleitet ist, der wiederum zu vermehrten Durst führt. Des weiteren zeigen die betroffenen Tiere gesteigerten Appetit, Gewichtsverlust und körperliche Schwäche. Später sind Appetitlosigkeit und Erbrechen möglich. Einige bekommen ein stumpfes Fell. Diabetiker sind besonders anfällig für Harnwegsinfektionen, da der Zuckerspiegel im Harn hoch ist.

Mögliche Ursachen des Diabetes mellitus sind u.a. die Entzündung oder Schädigung der Bauchspeicheldrüse, Fehlernährung (Übergewicht), Vererbung und Geschlecht (Kater sind häufiger betroffen) sowie hormonelle Ursachen (z.B. Schwangerschaft, Scheinschwangerschaft). Behandlungsmaßnahmen, die Ihr Tierarzt möglicherweise anordnet, sind:

  • Injektion von Insulin, streng nach Anordnung Ihres Tierarztes
  • Ausschließliche Fütterung der verordneten Diät
  • Verringerung des Übergewichtes und tägliche Gewichtskontrolle
  • Kastration von Hündinnen
Eine regelmäßige Bestimmung des Blutzuckerwertes durch Ihren Tierarzt ist zur Kontrolle des Krankheitsverlaufes notwendig. Unkomplizierte Fälle von Diabetes mellitus sprechen auf richtige Pflege durch den Besitzer meist gut an. Die Prognose für komplizierten Diabetes mellitus ist abhängig von den sonstigen Problemen des Patienten. Ziel der Therapie ist es, die durch die Zuckerkrankheit auftretenden Symptome zu lindern, und den Blutzuckerspiegel nahe den Referenzwerten zu bringen.

Fütterung:

Die Fütterung soll immer zur gleichen Zeit erfolgen. Leckerlis zwischendurch sind streng verboten, denn sie werfen den ganzen Insulin-/ Futterplan über den Haufen. Man füttert am besten ein Diätfutter mit hohem Rohfaseranteil und reduziert den hohen Fleischanteil. Übergewichtige Tiere müssen langsam im Gewicht abnehmen. Bei eigener Futterzubereitung wird 2/3 Fleisch, 1/3 kohlenhydratreiche Nahrung und Gemüse gegeben. Die Insulingabe erfolgt nach der Fütterung. Die Fütterung sollte zweimal täglich erfolgen, morgens und 7,5 Stunden später nochmals. Durch ausreichende Bewegung wird der Insulinbedarf gesenkt. Bei Futterverweigerung oder Erbrechen kein Insulin spritzen. Futteraufnahme reduziert -> Insulin reduzieren (50% Futter = 50% Insulin)

Komplikationen der Insulinbehandlung:

Die Folgen einer Insulinüberdosierung oder einer zu geringen Futteraufnahme können zu einer Unterzuckerung führen. Eine Unterzuckerung ist viel schlimmer als ein zu hoher Wert.

Symptome einer Unterzuckerung:

Anfangs Unruhe, Zittern, Apathie, dann Hinterhandschwäche, Bewusstlosigkeit, Speicheln und Krämpfe. Bei Wahrnehmung dieser Anzeichen sofort schnelllöslichen Zucker wie Honig, Glukosesirup oder flüssigen Traubenzucker eingeben und den Tierarzt verständigen.
Bei Erholung des Tieres mehrmals kleine Futtermengen geben. Am nächsten Tag nach Rücksprache mit dem Tierarzt die Insulinmenge verringern.

So leisten Sie Erste Hilfe für Ihre Tiere

Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage kann das Leben von Hunden und Katzen retten.

Ob Autounfall, Verbrennungen oder Hitzschlag - wenn Ihr Tier in eine Notfallsituation kommt, sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt anrufen und diesen aufsuchen. Begleitend können Sie Erste Hilfe leisten.

Aber wie funktioniert die Erste Hilfe bei Hunden und Katzen?

Ihr Tier ist bewusstlos und atmet nicht mehr:

Ziehen Sie die Zunge hervor, untersuchen Sie die Maulhöhle. Ist ein Fremdkörper in der Maulhöhle oder im Kehlkopfbereich sichtbar, kann der Heimlich-Griff angewandt werden. Dazu legen Sie das Tier auf die Seite, legen eine Faust unterhalb des Brustbeins auf und üben ruckhaft Druck in Richtung Brustkorb aus. Dadurch können Fremdkörper aus Maul, Kehlkopf oder Luftröhre entfernt werden.
Eine künstliche Mund-zu-Nase-Beatmung ist angezeigt, wenn Ihr Tier keine Atmung zeigt und die Atemwege frei sind. Der Kopf wird dabei gestreckt und die Zunge zwischen den Schneidezähnen eingeklemmt. Achten Sie darauf, dass die Lefzen geschlossen sind. Blasen Sie Ihre Ausatmungsluft durch beide Nasenlöcher des Tieres. Bei korrekter Mund-zu-Nase-Beatmung hebt und senkt sich der Brustkorb. Bei Katzen müssen Sie die Ausatmungsluft in Mund und Nase blasen.

Ihr Tier ist bewusstlos, Sie fühlen weder Puls noch Herzschlag:

Das Herz muss durch eine Herzmassage unterstützt werden. Den Puls können Sie am einfachsten an der Innenseite des Oberschenkels fühlen. Die Pulskontrolle sollte vorher am gesunden Tier geübt werden. Zur Herzmassage wird eine Hand flach über das Herz gelegt.
Der Ballen der anderen Hand drückt mit einer Frequenz von 10 bis 15 schnellen Kompressionen auf die darunter liegende flache Hand. Nach diesen Massagesalven folgt eine ebenso lange Pause. Drei- bis viermal wiederholen, dann beatmen.

Ihr Tier hat sich verletzt und hat eine offene Wunde:

Decken Sie die Wunde mit einer sauberen - wenn möglich sterilen - Wundauflage und einem Verband ab. Bei stark blutenden Verletzungen muss die Blutung durch Fingerdruck oder einen Druckverband kontrolliert werden.

Ihr Tier zeigt Anzeichen eines Hitzschlags:

Bringen Sie das Tier an einen kühlen, schattigen Ort. Duschen Sie es vorsichtig ab, oder bedecken Sie es mit feuchten Tüchern.

Ihr Tier hat Verbrennungen erlitten:

Bei schweren Verbrennungen ist eine Abduschung mit kaltem Wasser hilfreich. Ganz gleich, welcher Notfall eintritt, Ihr Tier sollte schnellstmöglich zu einem Tierarzt gebracht werden. Es gibt einige Punkte, die während des Transports beachtet werden sollten.

  • Trotz der Notfallsituation ruhig und besonnen fahren,
  • das Tier in einem Transportkorb fixieren oder von einer anderen Person festhalten lassen. Es muss allerdings beachtet werden, dass auch sonst liebe Tiere ihren Besitzer beißen oder kratzen, wenn sie Schmerzen haben. Unter Umständen muss mit Hilfe einer Mullbinde eine Maulschlinge angelegt werden, bevor das Tier transportiert werden kann.
  • Tiere, die nicht laufen können auf einer Trage oder einem Brett liegend transportieren
  • Bereits begonnene "Erste-Hilfe- Maßnahmen" wie Abdrücken von Blutungen, Wundabdeckungen müssen auf dem Transport fortgesetzt werden.
Es werden immer wieder Erste-Hilfe-Kurse für Tierbesitzer angeboten. Fragen Sie Ihren Tierarzt.

FLUTD = Feline Lower Urinary Tract Disease oder FUS = Felines urologisches Syndrom

Diese Fachausdrücke beschreiben die klinische Erscheinungen von Erkrankungen der unteren Harnwege (Harnleiter, Blase) bei der Katze. FLUTD kann bei Katzen aller Altersgruppen auftreten, jedoch überwiegend bei Katern. Die Krankheitszeichen sind Schwierigkeiten und Schmerzen (die Katze schreit) beim Urinabsatz, häufiger Urinabsatz oder Blut im Urin. Oftmals urinieren die Tiere außerhalb des Katzenklos oder die Harnwege sind verlegt (Obstruktion) Das Tier verbleibt lange auf der Katzentoilette und verliert nur tröpfchenweise oder gar kein Urin. Die Erkrankung kann demnach kann obstruktiv oder nicht-obstruktiv sein. Obstruktive FLUTD kann lebensbedrohend sein. Das Abdomen ist hoch schmerzhaft und die Katze lässt sich nicht anfassen, die Blase ist massiv gefüllt. Ist die Obstruktion nur partiell, so kann manchmal noch ein dünner Harnstrahl abgesetzt werden. Bleibt die Obstruktion länger bestehen, so treten Anzeichen einer postrenalen Azetomie auf. Die Katze wird lethargisch, will nicht mehr fressen, häufig tritt zusätzlich Erbrechen und Durchfall auf. Da wichtige Stoffe nicht mehr aus dem Blut ausgeschieden werden, kommt es zur Kaliumüberversorgung, die zum Herzstillstand führen kann.

Die Ursachen für die Entstehung von FLUTD- sind noch nicht ausreichend erforscht Eine Ursache kann Kristallbildung und Harnsteine im Urin sein, welche wiederum stark fütterungsabhängig ist. Fragen Sie bei Ihrem nächsten Besuch nach dem Richtigen Futter.

Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

Kardiomyopathie bedeutet Herzmuskelerkrankung. Bei der Hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) handelt es sich um eine Verdickung des Herzmuskels. Die Herzmuskelwände oder auch nur Teile davon sind verdickt und können zu Engpässen im Blutfluß führen. Dieses führt in der Regel zu einem Herzgeräusch. Die Muskulatur des Herzens wächst praktisch in den Kammerinnenraum, so dass sich das Lumen im Verhältnis zur Wandstärke erheblich verkleinert. Das Herz kann sich jetzt nicht mehr ausreichend mit Blut füllen, worauf es zu einem Rückstau in die linke Vorkammer und anschließend in den Lungenkreislauf kommt. Gestautes Blut fließt langsamer und wasser tritt aus der Blutbahn ins umliegende Gewebe Die Bildung von Lungenödemen (Flüssigkeit in der Lunge) oder Pleuralergüssen (Flüssigkeit in der Brusthöhle) ist die Folge. Die HCM ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen.

Entweder liegt die Ursache im Herzmuskel selbst liegt. Es handelt sich um einen genetischen Defekt. Männliche Tiere sind häufiger, bzw. früher betroffen, als weibliche Katzen. Die betroffenen Katzen sind zumeist Tiere im Alter von ¾ bis 5 Jahren. Oder der Herzmuskel verdickt sich aufgrund einer systemischen Erkrankung u.a. Krankheiten, die mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen, wie z.B. chronisches Nierenversagen oder die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Die Erkrankung ist für den Besitzer im Anfangstadium, wenn überhaupt, nur sehr schwierig zu erkennen. Katzen zeigen im Gegensatz zu Hunden selten typische Anzeichen einer Herzerkrankung, wie Husten oder Leistungsschwäche. In fortgeschrittenen Stadien kommt es oft zu Atemnot, welche sich häufig durch Hecheln zeigt. Dies kann ein Warnsignal sein, welches immer durch einen Tierarzt abgeklärt werden sollte.

Weitere hinweisende Symptome für eine Herzerkrankung sind:

  • Freßunlust
  • Schläft mehr
  • Spielt weniger
  • beschleunigte Atmung mit Bauchpresse
  • Atmen/Hecheln durch den offenen Fang nach Belastung
  • bläuliche Schleimhäute
  • tastbar/sichtbar beschleunigte Herzfrequenz
  • unklare Umfangsvermehrung des Leibes durch Wasseransammlung
Nachhandlähmungen können für eine Thrombosierung sprechen, Husten gehört zu den eher seltenen Symptomen, während er bei Hunden und Menschen zu den Frühwarnzeichen der Herzinsuffizienz gehört. Katzen mit diesen Symptomen sollten einem Tierarzt vorgestellt werden. Die Untersuchung umfasst neben der klinischen Allgemeinuntersuchung, das Abhören von Herz und Lunge. Hinweise auf eine Herzerkrankung sind Herzgeräusche, von denen es allerdings harmlose und solche gibt, die durch eine hypertrophe Kardiomyopathie entstehen. Viele Katzen mit HCM haben aber keine Herzgeräusche!!! Zusätzlich können Katzen mit HCM auch Rhythmusstörungen haben, oder einen sogenannten Galopprhythmus entwickeln. Ein EKG sollte immer dann angefertigt werden, wenn beim Abhören der Katze Rhythmusstörungen, wie zusätzliche Herzschläge, Pausen oder ein Galopprhythmus entdeckt wurden.

Röntgenbilder können eine Vergrößerung des Herzens, sowie evtl. bereits Anzeichen eines Stauungsergusses in den Brustkorb, oder Wasser auf der Lunge (Lungenödem) zeigen. Diese Veränderungen sind in der Regel nur im bereits fortgeschrittenen Krankheitsstadium zu erkennen. Da bei der HCM eine konzentrische Muskelverdickung auftritt, bei der der Herzmuskel in den Kammerinnenraum wächst, kann diese Vergrößerung im Röntgenbild oft nicht erkannt werden. Das Röntgenbild gibt jedoch wertvolle Hinweise zur Beurteilung des Lungenfeldes und für die Differenzialdiagnostik (Ursachenabgrenzung für das Symptom).

Katzenseuche - tödlicher Durchfall ungeimpfter Katzen

oder Panleukopenie ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Das Virus, der von infizierten Katzen hauptsächlich mit dem Kot ausgeschieden wird, ist extrem widerstandsfähig und behält seine krank machenden Eigenschaften unter Umständen über ein Jahr. Selbst eine ausschließlich in der Wohnung gehaltene Katze ist gefährdet. Das Virus wird nämlich nicht nur direkt von kranken auf gesunde Katzen übertragen, sondern kann auch indirekt an Schuhen oder der Bekleidung haftend „mit nach Hause gebracht werden“ und zur Ansteckung der Katze führen. Besonders Empfänglich sind Junge ungeimpfte Kätzchen unter 5 Monaten. Die Krankheit nimmt besonders bei Jungtieren oft einen rapiden, tödlichen Verlauf. Ein erster Hinweis sind plötzlicher Appetitmangel und Bewegungsunlust. Mit dem Auftreten von Fieber, Erbrechen mit schmerzhaftem Bauch verschlimmert sich der Zustand sehr schnell. Es kommt schließlich zu Durchfall mit wässrig-blutigem Kot. Die Katze verliert dadurch sehr schnell große Mengen Flüssigkeit, sie leidet unter starkem Durst, ist aber in diesem Zustand bereits zu geschwächt, um noch selbst zu trinken. Beim ersten Anzeichen von Katzenseuche ist sofortige tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Leider sind trotz einer Intensivtherapie vor allem Jungkatzen häufig nicht mehr zu retten. Aber auch ältere Tiere können erkranken oder zum Krankheitsträger ohne Erkrankung werden.

Wenn sich trächtige, ungeimpfte Katzen infizieren, sind auch die Kätzchen im Mutterleib gefährdet. Es kommt dadurch zu irreparablen Schäden am Gehirn, Fachleute sprechen hier von Kätzchen-Ataxiesyndrom mit Koordinations- und Sehstörungen.

Katzenschnupfen

Ursache und Übertragung:

Der ansteckende Katzenschnupfen ist einen Komplexkrankheit, d.h. es handelt sich um eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheitserreger. Dazu gehören: Calici-, Herpes- und andere Viren sowie Chlamydien, Mykoplasmen und verschiedene Bakterien. Die infizierten Katzen scheiden die Erreger häufig in großer Zahl über Nasen- und Augensekret sowie über den Speichel aus. Gesunde Katzen werden über den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier beim Beschnuppern und gegenseitigem Belecken oder durch beim Niesen versprühte Tröpfchen angesteckt. Die Infektion kann aber auch durch gemeinsam benutzte Gegenstände wie Eß- und Trinknäpfe erfolgen.

Krankheitsanzeichen:

Nach einer Ansteckung kann es innerhalb von 1 bis 5 Tagen zum Krankheitsausbruch kommen. Die Katzen sind träge und matt. Nase und Ohren fühlen sich durch das Fieber meist wärmer an als sonst, und die Tiere müssen häufig niesen. Sie haben außerdem keinen Appetit, da sie geschwächt sind und durch die Nasenentzündung den Geruch der Mahlzeit schlecht wahrnehmen können. Die Lymphknoten im Bereich des Kopfes und die Mandeln können anschwellen. Die Entzündung der Mundschleimhaut in Verbindung mit Schluckbeschwerden bewirkt manchmal, dass Speichel in großer Menge aus dem Mund läuft. Mit der Zeit kann der Augen- und Nasenausfluss durch die Beteiligung von Bakterien eitrig- trüb werden. Durch den Krankheitsstress können Haare vermehrt ausfallen und das dritte Augenlid (die sogenannte Nickhaut) das Auge teilweise abdecken. Je nach Abwehrkraft der Katze bedeutet Katzenschnupfen alles vom geringgradigen Augenausfluss bis zu einer schweren Lungenentzündung. Besonders betroffen sind junge und abwehrgeschwächte Katzen z.B. vom Bauernhof, die ungeimpft sind. In einer Katzengemeinschaft, drinnen wie auch draußen können in kürzester Zeit alle Tiere erkranken.

Vorbeugung und Behandlung:

Bereits bei den ersten Krankheitsanzeichen sollte eine tierärztliche Untersuchung stattfinden. Es darf nicht zu kalt sein und die Raumluft nicht zu trocken sein. Die Sekretreste an Augen, Nase und Mund sollten regelmäßig vorsichtig mit körperwarmem Wasser abgewaschen werden. Die Impfung ist jedoch nicht gegen alle Erreger wirksam. Oftmals schädigen Viren das Gewebe und später kommen Bakterien hinzu und verschlimmern das Krankheitsbild. Gegen die wichtigsten, den ansteckenden Schnupfen auslösenden Viren (Calici- und Herpesvirus) sowie gegen Chlamydien kann vorbeugend geimpft werden.

Tollwut - Bei Verdacht bereits anzeigepflichtig

Die Tollwut ist eine anzeigepflichtige Erkrankung, d. h., schon der Verdacht muss dem Amtstierarzt gemeldet werden. Heilungsversuche sind verboten. Nicht geimpfte Tiere können schon auf den Verdacht hin getötet werden.

Das Reservoir der Tollwut sind Wildtiere Ansteckungsgefahr besteht durch:

  • das Fressen infizierter Tiere
  • Speichel / Biss
  • Übertragung über die Muttermilch
  • Harn
Das Virus vermehrt sich in der Bisswunde und wandert dann von dort aus über die Nervenbahnen ins Gehirn. Es erreicht dabei auch andere Organe. Das Tier stirbt ca. 4-5 Tage nach Auftreten der klassischen Symptome.

An Tollwut ist immer zu denken, wenn ein ungeimpftes Tier das, sehr scheu ist, plötzlich sich sehr anhänglich zeigt (Stille Wut) bzw. betroffene Tiere sehr aggressiv und furchtlos sind (rasende Wut), Wandern, Schnappen und dabei speicheln und später Koordinationsstörungen zeigt, Die Kaumuskulatur und der Kehlkopf sind gelähmt, die Tiere können ihren Speichel nicht mehr abschlucken. Die Lähmung des Zwerchfells führt schließlich zum Erstickungstod

Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung kann zwischen Tagen und einem halben Jahr, manchmal auch noch länger liegen. Menschen, die nicht geimpft sind, sollten Bisswunden gründlich mit heißem Wasser auswaschen und innerhalb von 48 Stunden mit humanen Tollwut Immunoglobulin Behandelt werden, bei geimpften Menschen (keine Standardimpfung, meist aus beruflichen Gründen, Förster, Tierarzt...) wird die Impfung lediglich aufgefrischt.

Hunde, Katzen und Frettchen können ab der 12. Lebenswoche gegen Tollwut geimpft werden.

Leukose

Die FeLV-Erkrankung ist eine unheilbare Krankheit, die durch ein gefährliches Virus, das sogenannte feline Leukosevirus (FeLV), verursacht wird. Das Virus neigt dazu, Lymphzellen tumorös entarten zu lassen. Katzen infizieren sich häufig durch gegenseitiges Belecken. Dann wird virushaltiger Speichel von einer Katze zur anderen übertragen. Das Virus kann aber auch durch Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen verbreitet werden. Katzen mit freiem Auslauf (Freigänger) oder Tiere, die in Gruppen mit häufigen Neuzugängen leben, gehören zu der besonders gefährdeten Gruppe. Erhöhte Ansteckungsgefahr besteht auch, durch das gemeinsame Teilen mehrerer Tiere von Futter- oder Wassernäpfe und Katzentoiletten. Der Erreger schwächt das Immunsystem der Katze und sie wird anfällig gegenüber anderen Krankheiten. Es können Mattigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit auftreten, die ganz unspezifisch sind. Im weiteren Verlauf kommt es aber zu schwerwiegenden Gesundheitsschädigungen. Die Lymphknoten schwellen an und es treten nicht heilende Wunden im Mund- und Nasenbereich auf. Zahnfleischbluten und anhaltender Schnupfen können ebenfalls Hinweise auf eine FeLV-Infektion sein. Darüber hinaus können chronische Durchfälle auftreten.

Die eigentliche Leukose, die Bildung von Tumoren, vor allem im Brust- und Bauchraum und im Bereich der Halslymphknoten oder Veränderungen des Blutbildes, wird nicht bei allen infizierten Tieren gesehen.

Die Krankheitssymptome der FeLV-Infektion stellen sich sehr unklar und verschieden dar, darüber hinaus stellen sie sich häufig erst Jahre nach der Infektion ein. Eine Diagnose zu diesem Zeitpunkt kommt zu spät, da diese Krankheit nicht heilbar ist. Wie stark das Virus die Gesundheit beeinträchtigt ist sehr unterschiedlich. Einige Tiere können mit FeLV noch Jahre überleben. Infizierte Tiere sollten fern von anderen Katzen gehalten werden und im Haus verbleiben.

Besser ist es, die Katze vorbeugend auf Leukose untersuchen und schutzimpfen zu lassen. Ihr Tierarzt kann mittels eines einfachen Bluttestes sicher nachweisen, ob Ihr Tier virusfrei oder bereits infiziert ist. Ist die Katze virusnegativ, kann die Schutzimpfung eingeleitet werden. Stellt sich heraus, dass Ihre Katze infiziert ist, heißt dies jedoch nicht, dass die Krankheit auch wirklich ausbricht. Mit etwas Glück kann Ihre Katze noch Jahre leben, ohne dass es zu einem Ausbruch der Krankheitssymptome kommt. Ihre Katze bedarf dann aber einer besonderen Pflege.

Es stehen wirksame Impfstoffe zur Verfügung, die Katzen, die noch frei vom Leukosevirus sind, vor der Krankheit schützen. Der Impfstoff bildet schneller einen Schutz aus und ist besonders gut verträglich ab einem Alter von 8 Wochen und gehört zum Aufbau eines umfassenden Impfschutzes. Wiederholungsimpfungen schützen Ihre Katze ihr ganzes Leben hindurch vor der gefährlichen FeLV-Infektion.

FIP- Feline Infektiöse Peritonitis

FIP ist eine Coronaviruserkrankung und betrifft vorwiegend junge Katzen (3 Monate - 3 Jahre) aus größeren Katzenhaltungen oder Freigänger. Das Virus wird durch Kot übertragen. Immer wiederkehrendes Fieber, das nicht auf Antibiotika reagiert, Freßunlust und Gewichtsabnahme sowie Minderwuchs und Kümmern bei Kätzchen sind kennzeichnend. Man unterscheidet zwei Formen der FIP: Die feuchte und die trockende Form. Die feuchte Form ist die häufigere Form und zeichnet sich durch einen tonnenförmigen, schmerzhaften Bauch aus, der mit einem viskösen, gelben Exsudat gefüllt ist. Das Bauchfell ist entzündet. Wenn auch das Lungenfell entzündet ist, kann es zusätzlich zu Atembeschwerden kommen. Bei der trockenen Form bilden sich Granulome in der Bauchhöhle. Die inneren Organe verkleben mit Fibrin. Die Lymphknoten werden dick . Es kann zu Schädigungen des Rückenmarks kommen und folglich zeigt das Tier Krämpfe oder Lähmungserscheinungen. Wenn das Auge auch betroffen ist, färbt sich die Pupille dunkel und in der Hornhaut erscheinen Flöckchen. Die Diagnose ist schwierig und nur im Zusammenhang mit den Symptomen zu sehen, da die Blutuntersuchung FIP nicht von einen Durchfallvirus unterscheiden kann. Beide sind Coronaviren und sehr ähnlich. Die meisten Katzen hatten schon mal Kontakt mit Coronaviren.

Bei FIP gibt es keine Heilung. Hygiene und eine Schutzimpfung sind die besten vorbeugenden Maßnahmen.

Was ist giftig für meine Katze?

Katzen sind sehr wählerisch und kauen alles sehr gründlich (im Gegensatz zum Hund, der seine Mahlzeit verschlingt). Diese Eigenart ist ein guter Schutz vor Vergiftungen. Andererseits können der ausgeprägte Spieltrieb und die sorgfältige Fellpflege der Katze zum Verhängnis werden. Einige Substanzen sind für Katzen gefährlich.

So reagieren Katzen zum Beispiel sehr empfindlich auf Paracetamol. Dosierungen von 50-100mg/kg Körpergewicht können Vergiftungserscheinungen auslösen. Anzeichen einer Paracetamol-Vergiftung treten ungefähr nach 4-12 Stunden auf. Dies können Herzrasen, Atemnot, Teilnahmslosigkeit, Erbrechen, Schwellungen des Kopfes und Juckreiz sein. Es treten Schäden an den roten Blutzellen, Nieren und Leber auf. Wenn eine Katze Paracetamol aufgenommen hat, muss schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird eventuell Erbrechen auslösen, den Magen spülen, ein Gegengift bzw. Mittel verabreichen, die das Gift binden.

Auch Aspirin ist für Katzen giftig.

Die Zimmerpflanze Dieffenbachia, bei der alle Pflanzenteile hochgiftig sind verursacht Speichelfluss, Durchfall und Erbrechen und Schwellung der Maulschleimhaut.

Schokolade enthält einen für Katzen giftigen Stoff. Je nach Schokoladenart ist dieser mehr oder weniger stark konzentriert. Weiße Schokolade oder Milchschokolade enthält weniger Gift als Bitterschokolade. Vergiftungserscheinungen sind Herzrasen, Ruhelosigkeit, Anfälle und andere Symptome.

Frostschutzmittel können den Stoff Ethylenglykol beinhalten. Die tödliche Dosis beträgt 1,5 ml Ethylenglykol pro kg Körpergewicht. Vergiftungserscheinungen können bereits nach 30 Minuten auftreten, dies sind z.B. Anfälle, Herzrasen und Erbrechen.

Auch sind einige Zeckenmittel für Hunde giftig für Katzen. Der Wirkstoff Permethrin verursacht unter anderem Erbrechen, Durchfall, Anfälle und Speicheln bei Katzen. Erste Vergiftungsanzeichen treten nach 1-3 Stunden auf. Wenn eine Katze versehentlich mit diesem Wirkstoff behandelt wurde, sollte der Tierbesitzer versuchen, das Fell mit lauwarmen Wasser und Seife zu waschen und schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.

Es ist hilfreich, wenn der Tierbesitzer das aufgenommene Gift mitbringt, damit der Tierarzt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Unser Team wird häufig damit konfrontiert, dass sich Tierbesitzer über den Geruch aus der Maulhöhle ihrer Vierbeiner beklagen. Ursache dafür können Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches sein. Es handelt sich dabei jedoch nicht nur um ein kosmetisches Problem. Aus einem ständigen Eiterherd in der Maulhöhle können die Bakterien in andere Organe (z. B. Niere und Herz) streuen.

Obwohl die Tiere trotz Zahnstein und Parodontitis in der Regel noch gut fressen, darf man davon ausgehen, dass die betroffenen Patienten deutliche Zahnschmerzen haben.

Die Ursache des Übels ist zunächst der Zahnstein, der vor allem bei kleinen Hunderassen schon in jungem Hundealter entstehen kann. Man nimmt an, dass mehrere Faktoren die Entstehung von Zahnstein begünstigen. In einem kleinen Gebiss ist der Abstand zwischen den Zähnen gering, was die Reinigung der Zahnzwischenräume durch den Speichel erschwert. Ständig vorhandene Futterreste (häufige Mahlzeiten, Leckerchen) bieten den Bakterien eine ideale Wachstumsgrundlage. Dosenfutter begünstigt zudem die Zahnsteinbildung, da es die Zähne nur umspült und keinen Abrieb bietet.

Vorhandener Zahnstein stellt für die Bakterien in der Mundhöhle, die sich von Speiseresten ernähren, einen guten Unterschlupf dar. In der Folge können die Bakterien in die gesunde Zahntasche eindringen und das Zahnfleisch entzünden. Später führt die Entzündung zur Zerstörung des Zahnhalteapparates, Zähne werden allmählich locker, das Zahnfleisch schwindet, Zahnhälse und Teile der Zahnwurzeln liegen frei, die Zähne werden noch lockerer und fallen schließlich aus.

Unverzügliches Handeln ist gefragt, wenn bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze ein behandlungswürdiger Zahnsteinbefall festgestellt wird. Vereinbaren Sie einen Termin zur Zahnbehandlung. In manchen Fällen ist vor der Zahnsanierung eine antibiotische Behandlung sinnvoll, um die Keimzahl im Maul zu reduzieren und Zahnfleischbluten bei der Entfernung des Zahnsteines zu vermindern. Gründliche Zahnbehandlungen sind bei unseren Haustieren ausschließlich in Narkose möglich. Narkosen sind mit den modernen Narkotika auch bei älteren Tieren kein großes Risiko, und der gesundheitliche Nutzen durch die Entfernung vereiterter Stellen im Mund ist deutlich.

Erster Schritt bei einer Zahnsanierung ist die gründliche Zahnsteinentfernung mittels Ultraschallgerät oder per Hand. Entscheidend für den Erfolg ist die Gründlichkeit der Entfernung bei gleichzeitigem Schonen des Zahnes. Es schließt sich das Polieren mit einer speziellen Polierpaste für Tierzähne an, um den Zahnschmelz zu glätten und somit weniger anfällig für anhaftende Bakterien zu machen. Diese Paste enthält kleinste Körnchen, die durch die rotierende Bewegung des Polierkelches, den Zahnschmelz spiegelglatt machen. Eine erneute Anheftung von Plaque, Zahnstein und Bakterien wird dadurch erschwert. Die Politur der Zähne ist sehr zeitintensiv, da alle Flächen der Zähne bearbeitet werden müssen. Abschließend wird eine desinfizierende Lösung in den Fang gebracht.

Die weitere Prophylaxe sollte dann bei Ihnen zu Hause erfolgen. Utensilien zur Zahnreinigung und Zahnpflege, sowie eine Diät zur Zahnsteinreduktion erhalten Sie bei unserem Team.

Heimtiere

Die ursprüngliche Heimat der Chinchillas sind die südamerikanischen Anden. Sie kommen noch in Höhen von über 5.000 Meter vor und vertragen Temperaturschwankungen von + 20° bis 0° C bis unter - 10° C gut. Dabei gibt es nahezu keine Niederschläge; auch die Luftfeuchtigkeit ist in diesem Gebiet sehr niedrig. Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus mehr oder weniger trockenen Pflanzenteilen. Tagsüber verbergen sich die Tiere in Felsspalten und -höhlen, während sein in den Dämmerungs- und Nachtstunden mit großer Gewandtheit in den Felsen umherspringen.

Aus der Beobachtung der Wildform ergeben sich sehr wichtige Erkenntnisse für die richtige

Haltung und Fütterung:

Chinchillas sind nachtaktiv! Ihre Aktivität beginnt um ca. 19.00 und endet gegen 7.00 Uhr früh. Während des Tages sollten die Tiere in einem möglichst ruhigen, nicht zu hellen Raum gehalten werden. Sie brauchen einen mindestes 5-stündigen Freilauf pro Nacht, selbst wenn sie einen großen Käfig zur Verfügung haben. Sie sollten möglichst paarweise gehalten werden, wobei sie bei der Auswahl ihrer Partner sehr wählerisch sein können. In der Regel können zwei weibliche Tiere problemlos zusammengebracht werden. Männliche geschlechtsreife Tiere sind untereinander meist unverträglich. Die Eingliederung neuer Tiere in eine bestehende Gruppe kann dadurch erleichtert werden, dass der Käfig unmittelbar vor dem Neubesatz mit einer intensiv riechenden, nicht 4giftigen Substanz ( am besten verdünnte Essigsäure ) ausgewaschen wird. Auch das leichte Abreiben des neuen Tieres mit der Einstreu der anderen Tiere kann erfolgreich sein. Eine Einzelhaltung nach längerer paarweiser oder Gruppenhaltung ist unbedingt abzulehnen. Keinesfalls sollten Chinchillas in einem Käfig mit anderen Nagetieren vergesellschaftet werden. Beim zu gewährenden Freilauf ist darauf zu achten, dass sie ausgeprägte Neugier und einen extremen Nagetrieb besitzen und deshalb viele Gefahren lauern. Die Größe des Käfigs sollte ein Maß von 90x40 cm bei einer Höhe von 75 cm nicht unterschreiten. Bei paarweiser Haltung ist mindestens die doppelte Grundfläche zu wählen. Eine Seite des Käfigs sollte geschlossen sein bzw. vor einer Wand stehen; die übrigen Seiten können im unteren Bereich mit Plexiglas, oben mit verzinktem Maschendraht verkleidet werden. Keinesfalls darf kunststoffummantelter oder lackierter Draht verwendet werden, denn die Aufnahme solcher Partikel beim Nagen am Gitter kann zu schwersten Verdauungsstörungen oder auch Vergiftungen führen. Der Käfig sollte etwas erhöht aufgestellt werden und durch eine kleine Treppe jederzeit während des Freilaufs als Rückzugsmöglichkeit erreichbar sein. Außerdem können die Tiere dann zum Harnabsatz den Käfig aufsuchen. Kot wird dagegen ständig abgegeben. Zur Einrichtung des Käfigs gehören neben geeigneten Futter- und Trinkgefäßen mehrere Sitzbretter, die in verschiedenen Höhen angebracht sein sollten, sowie ein oben im Käfig befestigtes Schlafhaus. Kanten aus Holz oder anderer Materialien, die die Tiere zum Nagen anregen, können meist wirkungsvoll durch das Abkleben mit mehreren Schichten Tesaband geschützt werden. Als Käfigeinstreu kann Hobelspäne aus unbehandeltem Holz verwendet werden, auf die in einer Ecke des Käfigs eine Schicht Heu aufgebracht wird. Da oftmals auch Teile der Einstreu gefressen werden, sind Katzenstreu, Stroh und Zeitungspapier für Nagetiere ungeeignet.

Da die optimale Umgebungstemperatur von Chinchillas nur bei 18-24° C liegt, sollte in jedem Käfig eine kahle Stelle vorhanden sein, die bei höheren Temperaturen gern aufgesucht wird. Dies kann z.B. durch ein gekacheltes Sitzbrett geschehen. Nahezu lebenswichtig für ein Chinchilla ist die Möglichkeit, ständig ein geeignetes Sandbad aufsuchen zu können. Dieses dient nicht allein der Fellpflege, sondern wird von den meisten Tieren auch als eine Art psychisches Überdruckventil bei Stress, Schockerlebnissen oder auch auf längeren Transporten aufgesucht. Es sollte daher auch in jedem Transportkäfig vorhanden sein Weiter darf ausschließlich spezieller Chinchillasand verwendet werden. Wird z.B. Vogelsand benutzt, führt das in der Regel bereits nach wenigen Wochen zu schweren Fellschäden und Hautentzündungen. Weiter ist es wichtig, dass man Veränderungen im Käfig nur in kleinen Schritten vornimmt. Plötzliches Entfernen eines Sitzbrettes führt zu einer erheblichen Verletzungsgefahr, da die Tiere eine gewisse Zeit brauchen, um sich der neuen Situation anzupassen.

Zur Fütterung:

Das handelsübliche Chinchillafutter setzt sich überwiegend aus Pellets zusammen, denen meistens noch Getreidekörner, Hagebuttenkerne etc. beigemischt sind. Zusätzlich zum Grundfutter muss gutes Heu angeboten werden. Die Hauptfütterung erfolgt am besten am frühen Abend. Zusätzlich zum normalen Futter können noch in sehr geringer Menge Leckerbissen verfüttert werden, wie getrocknete Kräuter (Brennnessel, Pfefferminze, Fenchel, o.ä.) oder einzelne (!) ungeschwefelte Rosinen oder Hagebutten. Bei ausreichender Bewegung der Tiere soll eine Menge von 1-2 Rosinen bzw. eine entsprechende Menge Trockenobst pro Tag und Tier nicht überschritten werden. Erdnüsse sind nicht zu empfehlen. Grünfutter, Obst und Gemüse sollten ebenfalls nicht in allzu großen Mengen angeboten werden Als Ergänzungsfutter sollten Chinchillas ständig Zweige von Obstbäumen ( außer Kirsch und Holunder ), Weide, Haselnuss oder Pappel bekommen. Ein gründliches Abbürsten besser noch Abkochen der Zweige ist zu empfehlen. Auch kleine Stücke harten Brotes können als Beschäftigungsfutter angeboten werden. Trinkwasser muß ständig zur Verfügung stehen - am besten in einem Automaten.

Weitere wichtige Hinweise und Daten

Normale Trächtigkeitsdauer ca. 111 Tage, pro Wurf 1-3 Junge. Die reinrassige Zucht der Farbschläge Weiß, Black Velvet und Brown Velvet ist aufgrund eines mit dem Farbgen kombinierten Letalfaktors nicht möglich! Die Gewichtszunahme der Jungtiere sollte wegen des häufig auftretenden Milchmangels insbesondere in der ersten Lebenswoche täglich geprüft werden. Sie liegt zunächst bei 1-3 Gramm, steigt dann auf bis zu 5-6 Gramm. Ausgewachsen sind Chinchillas im Alter von 12-18 Monaten. Geschlechtsreife: 4-6 Monate, Zuchtreife: 9-10 Monate. Die Farbe des Zahnschmelzes ist dunkelorange; Abweichungen weisen auf Mineralstoffmangel hin, deshalb sollten sie wöchentlich überprüft werden! Chinchillas dürfen niemals Nässe oder auch über längere Zeit hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sein, sonst sterben sie rasch an Unterkühlung. Sollte dennoch einmal ein Tier nass werden, so muss es sofort mit einem Fön getrocknet werden. Bei ungewohnten oder unangenehmen Manipulationen können sie büschelweise Haare abwerfen! Chinchillas erschrecken leicht. Die Vermeidung schneller Bewegungen sowie ruhiges Ansprechen vor dem Herausfangen ist wichtig. Bei Krankheit ist oft nur eine langsame, aber stetige Gewichtsabnahme von ca. 2-3 Gramm pro Tag über längere Zeit das einzige Zeichen, da erst in verhältnismäßig späten Krankheitsstadien eindeutige Symptome ausgeprägt werden. Deshalb ist jedem Chinchillabesitzer eine wöchentliche Gewichtskontrolle seines Tieres zu empfehlen !
Die richtige Fütterung von Meerschweinchen und Kaninchen ist die Grundvoraussetzung für die Gesundheit dieser Tiere. Häufigster Grund für Durchfallerkrankungen sind Fütterungsfehler. Die Fütterung spielt eine wesentliche Rolle für die Stabilität der Darmflora. Strukturierte Rohfaser sind das Grundnahrungsmittel dieser Tiere, Ein abrupter Futterwechsel oder das falsche Futter verursacht Milieuveränderungen im Darm, die schlecht krankmachend sind. Kontinuierliches Fressen rohfaserreichen Futters ist die Grundvoraussetzung für eine gute Verdauung. Eine ausgewogene Ration für Meerschweinchen und Kaninchen setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Hochwertiges Heu muss immer vorhanden sein und darf nie alle werden.
  • Vielseitiges Frischfutter sollte zweimal täglich gegeben werden. Wenn Sie abends die zweite Ration Frischfutter geben, nehmen Sie die welken Reste vom Morgen heraus. Achtung, kühlschrankkaltes Grünfutter verursacht Verdauungsstörungen! Generell können fast alle Gemüse – und Obstsorten, Kräuter und Wiesenfutter angeboten werden. Besonders Frischfutter mit einem hohen Gehalt an Rohfasern, Zellulose und Pektinen (Gras, Löwenzahn, Kräuter, Möhre mit Möhrenkraut) sind wichtig und sollten großzügig angeboten werden.
  • Bei Obst sollten Südfrüchte, Banane und Birne restriktiv gefüttert werden, da sehr süße Obstsorten auf Dauer auch zuckerkrank machen können.
  • Meerschweinchen und Menschen können kein Vitamin C selbst herstellen, daher muss in den Wintermonaten besonders auch Vitamin C-reiches Futter geachtet werden. Besonders viel Vitamin C steckt in: getrockneten Hagebutten, Fenchel, Paprika, Kiwi. Es kann gerne auch mal eine Scheibe Mandarine oder Orange mitgefüttert werden, allerdings sollten saure Obstsorten nur ab und zu gegeben werden, da sie in rauen Mengen Harnsteine verursachen können. Das gleiche gilt für Tomaten, die Oxalatsteine hervorrufen können.
  • Eine unausgeglichene Mineralzufuhr ist gefährlich für Meerschweinchen, deswegen sollten stark calciumhaltige Futtermittel, wie Luzerneprodukte (Grünrollis), Brokkoli, Kohlrabiblätter, Petersilie restriktiv gefüttert werden.
  • Kommerzielles Trockenfutter sollte nur restriktiv gefüttert werden, als Richtlinie gilt: 1 Teelöffel / 1000 g Tier
  • Trinkwasser sollte frisch und uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Haltung:

Frettchen (Marderartige) gehören zur Familie der Raubtiere und sollten mindestens zu zweit gehalten werden. Ein Frettchen-Gehege sollte ausreichend groß und abwechslungsreich gestaltet werden. DIY gestaltete Gehege, bei denen verschiedene Etagen über Rampen, Leitern und/oder Röhren miteinander verbunden werden, sind bestens geeignet. Ein Gehege/gestaltetes Zimmer von mind. 4 Quadratmetern sollte bei zwei Tieren mit täglichem Auslauf zur Verfügung stehen. Verschiedene Hängematten o. Schlafboxen zum Einkuscheln sollten angeboten werden. Ein Katzenklo wird gerne für den Kotabsatz/ Urinabsatz genutzt, wobei sich solche mit einem nicht zu hohen Einstieg bewährt haben. Bei Freilauf in der Wohnung ist auf die starke Neugier und den Bewegungsdrang der Tiere zu achten. Keine Spalte oder ein Blumentopf sind vor ihnen sicher. Am optimalsten wäre die Möglichkeit den kleinen Kobolden auch in einem ausbruchssicheren Außengehege Auslauf zu bieten, um ihrem Buddel- und Erkundungstrieb ausreichend Möglichkeiten zu gewähren.

Fütterung:

Die kleinen Kobolde haben einen sehr kurzen Magen-Darm-Trakt ohne Blinddarm und nehmen über den Tag verteilt immer wieder kleine Mengen an Futter auf. Daher sollte Futter mehrmals täglich frisch angeboten werden bzw. ein ständiger Zugang zu Trockenfutter vorhanden sein. Frettchen sind reine Fleischfresser: Obst, Gemüse oder Getreide gehören nicht auf ihren Speiseplan. Inzwischen gibt verschiedene Frettchenfutter im Handel; auf einen hohen Protein- und Tauringehalt ist zu achten. Frisches Fleisch (u.a. Küken, Mäuse, zerkleinertes Fleisch größerer Tiere (kein rohes Schweinefleisch!)), Eier als Leckerbissen oder u.a. Heimchen zum Jagen – bieten Abwechslung und gute Proteine. Wasser sollte immer frisch angeboten werden. Frettchen verschleppen ihr Futter gerne zum Fressen. Sowohl Frischfutter als auch Trockenfutter werden gerne in die nächstgelegene Schlafbox transportiert. Die Schlafboxen sollten daher am besten täglich auf verbleibende Futterreste kontrolliert werden. Vitamin- oder Malzpasten eignen sich zur Belohnung/Ablenkung beim Tierarzt 

Tierarzt:

Nach einer Eingewöhnungsphase dürfen Sie Ihre Tiere einem Tierarzt vorstellen. Wir werden eine tierärztliche Untersuchung und gegebenenfalls die erste Impfung vornehmen. Frettchen sollten gegen Staupe und Tollwut geimpft werden. Einmal jährlich sollte gegen Staupe (Febrivac Dist) geimpft werden. Welpen vor der 10. Lebenswoche sollten 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen erhalten. Die Tollwutimpfung wird einmalig nach einem Jahr wiederholt und gilt dann für 3 Jahre. Für Reisen ins europäische Ausland benötigen sie einen Heimtierausweis. Gerne kontrollieren wir auch den Zahnzustand Ihres Frettchens oder führen eine Ultraschalluntersuchung der Nieren (oftmals Nierenzysten), der Nebennieren (Vergrößerung bei Nebennierenüberfunktion), des Pankreas‘ (Unterzuckerung bei Insulinom) oder der Milz (gutartige Splenomegalie im Alter oder bei Lymphom) durch.

Daten:

Männliche Tiere (Rüden) sind deutlich größer als die Weibchen (Fähen). Saisonale Gewichtsschwankungen und „Fettschwanz” sind möglich. Geschlechtsreife (Ranz): mit ca. 8-12 Monaten. Ranzzeit: Frühjahr u. Herbst, Vulva der Fähe schwillt deutlich an. Lebenserwartung: ca. 7-9 Jahre.

Kastration:

Der typische Eigengeruch wird durch eine Kastration reduziert. Die sich bei Stress/Schmerz entleerenden Analdrüsen, die auch nach einer Kastration noch unangenehm duften, dürfen ohne medizinische Indikation nicht entfernt werden. Bei nicht kastrierten Fähen besteht die Gefahr einer sogenannten „Dauerranz“ bei der durch einen dauerhaft hohen Östrogenspiegel eine lebensbedrohliche Anämie (Blutarmut) ausgelöst werden kann. Nicht kastrierte Rüden können bei Hormonüberschuss aggressives Verhalten entwickeln, welches zu Problemen mit Artgenossen oder gar dem Halter führen kann. Daher wird bei beiden Geschlechtern zu einer Kastration geraten. Alternativ kann ein Hormonchip (Suprelorin-Chip) unter die Haut gesetzt werden. Gerne stehen wir Ihnen hierzu beratend zur Seite. Frettchen sollten vor einer OP keine normale Nahrungskarenz wie Hund oder Katze von 12 Stunden einhalten. Aufgrund ihres kurzen Magen-Darm-Traktes dürfen sie bis zu 3-4 Stunden vor der OP noch normal Futter aufnehmen und sollten auch kurz nach der OP wieder angefüttert werden.
Gerbile, auch als mongolische Wüstenrennmäuse bekannt, werden 2-5 Jahre alt. Die Geschlechtsreife beginnt mit 9-10 Wochen. Da die lebenslang wachsenden Zähne durch ständiges Nagen abgenutzt werden, sollte das Tier Gelegenheit bekommen seinem Nagebedürfnis nachzugehen. Gerbile dürfen nie am sehr empfindlichen Schwanz festgehalten oder hochgehoben werden, da dann die Haut abreißt.

Haltung:

Gerbile sind sehr soziale Tiere und sollten aus diesem Grund stets in Gruppen gehalten werden. Ausgewachsene Tiere dürfen niemals in eine fremde Gruppe eingesetzt werden, da Tiere, die nicht zur Sippe gehören, bekämpft werden. Ein Gewöhnen an ein Partnertier muss sehr vorsichtig geschehen. Bei Jungtieren vor der Geschlechtsreife ist dieses noch problemlos möglich. Der Käfig sollte mind. 100 x 50 x 50 cm groß sein, eine hohe Kunststoffunterschale und unlackierte Gitterstäbe haben. Da die Tiere sehr aktiv sind, ist ein Käfig mit mehreren Etagen am besten geeignet. Es sollten mehrere Unterschlupf- und Klettermöglichkeiten bestehen wie Röhren, Wurzeln, Kartons; ein Schlafhaus darf auch nicht fehlen. Als Einstreu eignet sich Heimtierstreu, die mind. 20 cm tief sein sollte, damit die Tiere unterirdische Gänge anlegen können. Auch ein Sandbad wird gerne genommen (Schale mit Chinchillasandbad). Frische Zweige von ungespritzen Obstbäumen oder Weiden dienen als willkommene Abwechslung zum Klettern und Benagen.

Der Käfig sollte einmal wöchentlich gründlich gesäubert werden; Futternäpfe und Tränke müssen täglich gereinigt werden.

Fütterung:

Als Hauptnahrung dienen fettarme Getreidemischungen. Ergänzt werden sollte dieses durch frisches Obst (Apfel, Birne, Banane, Weintraube, Beerenfrüchte); Gemüse (Salatgurke, Möhre, Eisbergsalat, Chicoree, Endivie) und Kräuter (Löwenzahn, Petersilie, Dill). Zusätzlich benötigen Rennmäuse tierisches Eiweiß in Form von Mehlwürmern, Joghurt, Quark oder gekochten Eiern; dieses darf aber nicht häufiger als ein- bis zweimal pro Woche verfüttert werden. Leckereien wie Drops oder Knabberstangen sollten nicht verfüttert werden. Heu sollte man stets anbieten, da es auch zur Beschäftigung und zum Nestbau dient. Frisches Wasser muss stets zur Verfügung stehen. Da die Tiere sehr viel graben, ist das Wasser in einer Trinkflasche und das Futter an einem erhöhten Platz unterzubringen.
Hamster sind Einzelgänger, die auch in der Natur nicht im Gruppenverband leben; daher kann es bei Haltung von mehreren Tieren insbesondere bei kleinen Käfigen zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Ihr Hamster ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier, das tagsüber schläft. Für sein Wohlbefinden ist es sehr wichtig, dass er während dieser Zeit absolute Ruhe hat. Sie sollten dieses bei der Auswahl des Käfigstandortes berücksichtigen. Zum Anlegen von Nahrungsvorräten verbringt der Hamster das ihm angebotene Futter zunächst in seine Backentaschen und schafft es dann in seine Vorratskammer. Da einige Futtermittel leicht verderben, sollten Sie täglich einmal diesen Vorrat kontrollieren und verdorbenes Futter mit einer Pinzette entfernen, um nicht die Ordnung Ihres Hamsters durcheinander zu bringen. Ein Hamster ist mit zwei bis vier Wochen geschlechtsreif und erreicht ein durchschnittliches Alter von eineinhalb bis zwei, einige Arten bis zu drei Jahren. Raumtemperaturen von 20-22° C sind für den Hamster ideal. Bei Temperaturen zwischen 15° C und 5° C fallen die Tiere in Winterschlaf.

Haltung

Der Käfig sollte eine Mindestgröße von L 50 cm x B 30 cm x H 35 cm haben und auf Tischhöhe stehen. Da Hamster Sonne und große Helligkeit schlecht vertragen, darf der Käfig nicht im direkten Sonnenlicht stehen. Hamster sind sehr aktive Tiere, die auch gerne klettern. Um dem gerecht zu werden, sollten Sie seinen Käfig möglichst abwechslungsreich gestalten. Laufräder verschaffen ihm zwar die Gelegenheit sich reichlich zu bewegen, doch ist diese Art der Bewegung sehr einseitig; besser geeignet sind verschiedene Zweige und andere Klettermöglichkeiten für Ihren Hamster. Diese sollten aus ungespritzte Obstbäumen, Weiden oder Haselsträuchern bestehen. Sie sollten sie vorher mit heißem Wasser abspülen und trocknen lassen und sie etwa einmal pro Woche austauschen. Verwenden Sie keine Zweige vom Straßenrand. Weiterhin braucht Ihr Hamster ein Schlafhäuschen; hierbei sind Modelle aus Kunststoff allerdings nicht zu empfehlen. Als Einstreu können Sie Stroh, Heu und biologische Kleintierstreu benutzen.

Fütterung

Die tägliche Futtermenge beträgt 15-20g. Sie können ein pelletiertes Fertigfutter verwenden, weiterhin eignen sich verschiedene Getreidearten (Mais, Hafer, Weizen), Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und ungesalzene Nüsse (Hasel- und Walnüsse). An Saftfutter können Sie Salat, Löwenzahn, Äpfel, Birnen und Möhren füttern (vor dem Verfüttern abwaschen und gut abtropfen lassen). Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß. Zur Deckung des Bedarfs freut sich Ihr Hamster über Milch, Quark, Fleisch, Mehlwürmer und hartgekochtes Ei. Zum Nagen können Sie neben Zweigen auch Hundekuchen anbieten. Frisches Trinkwasser aus einem Wasserspender sollte jederzeit zur Verfügung stehen. Auf keinen Fall sollten Sie eingelegtes oder gefrorenes Obst und Gemüse verfüttern.
Hauskaninchen gehören zu der Ordnung der Hasenartigen und stammen vom europäischen Wildkaninchen ab. Sie sind Grabtiere und Höhlenbewohner und leben gesellig in Kolonien zusammen. Ein normales Kaninchen wird ca. 2-3 kg schwer, Zwergkaninchen 1-1,5 kg . Schlachtkaninchen sogar bis 8 kg.

Die Tiere sind nach etwa 10 bis 12 Wochen geschlechtsreif, sollten jedoch nicht vor einem Alter von einem Jahr gedeckt werden. Das Weibchen wirft nach einem Monat zwischen 4 und 12 Jungen.

Eine Besonderheit der Tierart ist ihre sprichwörtliche Fähigkeit zur Fortpflanzung, welche in der freien Wildbahn das Überleben dieser als Beutetier sehr begehrten Tiere sicherstellt. Gleich zwei Mechanismen sichern eine optimale Reproduktionsleistung. Zum einen sorgt die kopulationsinduzierte Ovulation dafür, dass bei einem Deckakt gleichzeitig ein Eisprung erfolgt, was die Paarung sehr effektiv macht. Eine weitere Einrichtung ist die doppelte Gebärmutter über welchen die Tiere quasi über zwei voneinander unabhängige Fortpflanzungsorgane verfügen. Kaninchen tragen ca.31 Tage und bringen1-12 nackte, blinde Nesthocker zur Welt, die erst nach 8-10 Tagen die Auge öffnen und nach 4-6 Wochen von der Mutter abgesetzt werden.

Kaninchen lassen sich nicht mit Hasen kreuzen.

Ernährung

Kaninchen sind reine Pflanzenfresser und brauchen eine entsprechende Ernährung. Der Verdauungstrakt der Tiere ist auf eine gleichmäßige Nahrungszufuhr angewiesen. Unterbrechungen in der Nahrungszufuhr über einen längeren Zeitraum sind als Notfall zu betrachten und können sich lebensbedrohlich auswirken. Der Verdauungsapparat ist auf die Verwertung von Gräsern ausgerichtet; kohlenhydratreiche Nahrung kann langfristig Schäden verursachen. Grundsätzlich sollte die Futterzusammensetzung daher dem in freier Natur vorhandenen Nahrungsangebot ähneln. Futterumstellungen sollten in kleinen Schritten vollzogen werden.

Die Ernährung mit kommerziellen Trockenfuttermitteln entspricht in der Regel nicht den physiologischen Bedürfnissen von Kaninchen, da die angebotenen Produkte als wesentliche Inhaltsstoffe verschiedene Getreidearten, Melasse oder Honig enthalten. Deren leichte Verdaulichkeit hat verschiedene negative Effekte: neben der Tatsache, dass die Tiere infolge des zu hohen Energieangebotes verfetten, kommt es durch den geringen Gehalt an Rohfasern zu einer "Unterforderung" des Darmes, was sich in bakteriellen Fehlbesiedlungen (Dysbakterie) und damit verbundenen Durchfallerkrankungen auswirken kann. Der zu geringe Zahnabrieb begünstigt die Entstehung von schwerwiegenden Maulhöhlenerkrankungen.

Grundlegender Nahrungsbestandteil von Kaninchen sind Heu und Wasser. Die Qualität des Heus kann man an der Länge der einzelnen Halme sehen (ca. 20-35 cm), außerdem sollte es einen wesentlichen Anteil von Wiesenkräutern haben. Gutes Heu muss grün sein und nicht grau, es duftet natürlich und aromatisch. Wichtig ist auch, dass es von biozidfreien Wiesen kommt, ebenso darf es nicht feucht und muss schimmelfrei sein. Um Verschmutzungen der Nahrung zu vermeiden, bietet sich die Verwendung entsprechender Vorratsbehältnisse (Raufe, Trinkflasche) an. Neben Heu und Wasser ist Frischfutter für Kaninchen der zweite wesentliche Nahrungsbestandteil. Futterpflanzen, Gemüse und Obst sind reich an Eiweiß und Kalzium und haben einen hohen Nährstoffgehalt. Der Abrieb der ständig nachwachsenden Nagezähne wird durch das Angebot von Zweigen als Nagematerial gefördert. Hartes Brot ist hierfür nicht geeignet. Sogenannte Leckerlies sollten aus den oben genannten Gründen nicht verabreicht werden.

Neben Heu und Wasser sind übliche Nahrungsbestandteile: Fenchel, Möhren, Apfel, Feldsalat, Knollensellerie, rote Beete, Petersilie, Löwenzahn, Schafgarbe, Johannisbeerblätter, und andere frische Kräuter. Frisches Gras kann nach der Gewöhnung in großen Mengen angeboten werden. Der Obstanteil sollte den Gemüseanteil aufgrund seines hohen Zuckergehaltes nicht übersteigen. Sämtliche Kohlarten (Kohlrabi, Brokkoli, Chicoree etc.) können Blähungen bis hin zur oftmals tödlich verlaufenden Trommelsucht verursachen und sollten daher nur sparsam verfüttert werden.

Haltung

Die Haltung von Kaninchen sollte sich genau wie die Fütterung an den natürlichen Verhaltensmustern der Tiere orientieren. Kaninchen leben in freier Wildbahn in größeren Gruppen, zeigen eine ausgeprägte soziale Hierarchie und Revierverhalten, als Rückzugsraum dienen selbstgegrabene Höhlen. Die Haltung eines einzelnen Kaninchens ohne entsprechende Beschäftigung ist daher strenggenommen tierschutzwidrig. Für die häufig praktizierte Form der gemeinsamen Haltung eines Kaninchens und eines Meerschweinchens trifft diese Aussage gleichfalls zu. Bei einer reinen Käfighaltung ohne Auslauf kann das Bewegungsbedürfnis der Tiere nicht befriedigt werden.

Grundbedürfnisse:

  • Sozialkontakt mit Artgenossen
  • Bewegung, Nagen, Graben, "Sich verstecken"
  • Überblick
  • Abwechslung
  • Ruhepausen
Wirklich artgerechte Kaninchenhaltung ist anspruchsvoller, aufwändiger und teurer als konventionelle Käfighaltung.

Außenhaltung

Hobbyzüchter praktizieren zumeist die Außenhaltung in hölzernen Stallanlagen, die mehrere Einzelbuchten über- und nebeneinander aufweisen. Die Kaninchen sitzen entweder auf Stroh-Einstreu oder es werden Ställe mit Kotschubladen verwendet, wobei die Tiere auf einem Gitter-Rost gehalten werden, durch den die Ausscheidungen in eine flache Kunststoffwanne fallen, die zum Entmisten herausgezogen und entleert wird. Unbequeme Draht-Rosten sind zu vermeiden oder durch ein Liegebrett zu ergänzen, während spezielle Kunststoff-Rosten vom Tier als angenehme Liegeflächen empfunden werden.

Um dem Bewegungsbedürfnis der Tiere Rechnung zu tragen, sollte den Kaninchen ein zusätzlicher Freilauf gewährt werden. An das Gehege werden folgende Anforderungen gestellt: Mindestfläche 6 Quadratmeter, Ein- und Ausbruchsschutz (Kaninchen sind eine beliebte Beute für kleine Raubtiere), Sichtnähe, wetterfeste Hütte, überdachte Futterstellen, erhöhte, geschützte Fläche, Kiste(n), hohler Baumstamm oder Röhre, Naturmaterialien wie Äste, Wurzelstöcke etc.

Innenhaltung

Bei einer ausschließlichen Haltung innerhalb einer Wohnung muss genügend Auslauf bereitgestellt werden. Außerdem muss für das Tier eine Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stehen, welche sich in Form eines "Vivariums" innerhalb der Wohnung oder einer geschützten Stelle außerhalb auf dem Balkon befinden kann. Die Anforderungen zur Ausgestaltung dieses Refugiums sind mit denen in der Außenhaltung identisch.

Soziale Bedürfnisse

Eine tierschutzgerechte Haltung von Kaninchen bedingt die gemeinsame Unterbringung von mindestens zwei dieser Tiere. Aufgrund ihres ausgeprägten Revierverhaltens kann es bei der Integration eines neuen Tieres zu Rangkämpfen kommen, welche durch verschiedene Maßnahmen wie Zusammenführung auf neutralem Territorium oder komplette Umgestaltung des bisherigen Lebensraumes gemildert werden können. Die Integration eines neuen Tieres in eine Gruppe kann bis zu einem Monat, im Extremfall bis zu einem halben Jahr dauern.

Weitere häufig zu beobachtende Verhaltensstörungen sind sexuell motivierte Aggressionen, welche sich vor allem unter männlichen Kaninchen entladen und mit schwerwiegenden Verletzungen einhergehen können. Diese Verhaltensmuster lassen sich häufig nur per Kastration beheben.

Grundsätzlich sind Rangkämpfe normal und sollten nur bei ernsthaften Beeinträchtigungen eines der Tiere unterbunden werden.

Biologie:

Die Wildmaus ist in Steppengebieten von Zentralasien bis Ägypten beheimatet. Alle im Zoofachhandel als Heimtiere angebotenen Mäuse sind Zuchtrassen und Abkömmlinge der grauen Hausmaus. Heute gibt es die sog. Farbmäuse in vielfältigen Farbschlägen. Mäuse leben in großen Kolonien mit differenzierten sozialen Strukturen. Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere bewohnen sie Gänge und Höhlen. Als Heimtiere gehaltene Mäuse schlafen auch am Tag nur stundenweise und sind sehr bewegungsfreudig. Ihre Lebenserwartung liegt zwischen 2 und 3 Jahren, die Tiere werden bereits im Alter von 3 bis 4 Wochen geschlechtsreif. Ein Weibchen kann nach 21 - 23 Tagen Trächtigkeitsdauer ca. 10 x im Jahr 4 -12 Junge aufziehen.

Ernährung:

Eine mäusespezifische Ernährung besteht aus einer Körnermischung, welche täglich mit Obst und Gemüse ergänzt wird, z.B. durch Äpfel, Bananen, Salate, Karotten. Tierisches Eiweiß sollte in Form von Mehlwürmern, Ei, Milchprodukten oder Hunde– oder Katzentrockennahrung gefüttert werden. Für die natürliche Abnutzung der Zähne und zur Befriedigung des Nagetriebs eignen sich Äste von ungespritzten Bäumen, kleine ungeschälte Nüsse oder hartes Brot. Gern werden auch Holzstücke angenommen, daher ist bei Freilauf im Wohnbereich besondere Wachsamkeit geboten.

Unterbringung:

Mäuseheime sollen so bemessen werden, dass den Tieren ein genügend großer und abwechslungsreich eingerichteter Lebensraum zur Verfügung gestellt werden kann. Da Mäuse sehr bewegungsfreudig sind, sollten Mäuseheime mindestens 70 x 50 x 70 cm (L x H x B ) Grundfläche haben. Als Einrichtung sind in dreidimensionaler Anbringung Schlafhäuschen, Unterschlupfmöglichkeiten mit Verbindungsgängen, Kletterstangen, Leitern, Futternapf und Trinkautomaten sowie Seile, Schaukeln und halbseitig geschlossene verletzungsfreie Laufräder vorzusehen. Mäusehaltung in Aquarien ist abzulehnen, da die Belüftung meist nicht gewährleistet ist. Als Einstreu für das Mäuseheim sind staubfreie Säge- oder Hobelspäne, biologische Kleintierstreu, Heu oder Stroh in ca. 10 cm hoher Aufschüttung am besten geeignet. Für den Nestbau ist vollverdauliche Hamsterwatte empfehlenswert.

Pflege:

Je mehr Zuwendung des Menschen vorhanden ist, desto zutraulicher werden die Mäuse. Täglich ist deshalb ca. 1 Stunde Zeit für die Tiere aufzuwenden, um den Kontakt zu halten und um den Tieren Gelegenheit zu geben, ihren Bewegungs- und Spieltrieb auszuleben. Mäuse können etwas eingeschränkten Freilauf auf einem Tisch finden. Die Tischkanten werden durch einen geeigneten Aufsatz abgeschirmt, darin kann eine Spielwiese mit verschiedenen Spielmaterialien und Unterschlupfmöglichkeiten aufgebaut werden. Mäuse setzen überall ihre Duftmarken mit Urin; auch deshalb sind Mäuseheime regelmäßig, etwa wöchentlich zu reinigen. Gefüttert wird täglich einmal, immer zur gleichen Zeit, da sich die Tiere darauf einstellen. Das Mäuseheim muss an einem ruhigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Zugluft, starke Wärme, Raucherluft und laute Musik sind zu vermeiden. Mäuseheime sollten in Tischhöhe gestellt werden, damit die Tiere besser betrachtet werden können, und vor allem auch, damit sie vor anderen Haustieren gesichert sind. Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, sollten Mäuse unbedingt in Gruppen leben dürfen. Da sich Mäuse enorm rasch vermehren, muss darauf geachtet werden, entweder Tiere des gleichen Geschlechts zusammen zu halten oder die Männchen vor der Geschlechtsreife zu kastrieren. Eine fremde Maus (z.B. Zukauf) kann nur sehr vorsichtig in eine bestehende Gruppe integriert werden. Andernfalls kann es zu schweren, nicht selten tödlich endenden Kämpfen kommen. Während die Grundeinrichtung des Käfigs gleich bleiben sollte (Schlafhäuser, Etageneinteilung), müssen zusätzlich immer wieder neue Einrichtungsgegenstände (Kartons, Stoff, Hängematten usw.) hineingegeben werden, um den Erkundungstrieb der Tiere wachzuhalten. Zum Hochheben der Mäuse nimmt man die Tiere in die hohle Hand oder lässt sie in einen Becher laufen, den man mit der Hand abdeckt. Am Schwanz sollte man die Tiere allenfalls kurzzeitig hochheben.

Weitere Tierschutzaspekte:

Kinder sollten bei der Haltung von Mäusen von Erwachsenen angeleitet und kontrolliert werden, damit sie lernen, mit den ihnen anvertrauten Tieren rücksichtsvoll umzugehen und deren Bedürfnisse zu respektieren. Gefahren für die Tiere wie andere Haustiere (Katzen) sind gewissenhaft auszuschalten. Ohne die notwendige Abwechslung (Käfiginventar, Spielgefährten) zeigen Mäuse schnell Verhaltensstörungen, meist stereotype Grab- oder Kletterbewegungen. Die Haltung von sogenannten Tanzmäusen ist abzulehnen, da die Drehbewegungen der Tiere aufgrund einer zuchtbedingten Störung des Gleichgewichtssinnes erfolgen.
Meerschweinchen sind in weiten Teilen Südamerikas verbreitet, wo sie unterschiedlichste Habitate bewohnen, von flachen Grasländern bis in Gebirgsregionen von über 4000 Metern Seehöhe. Der deutsche Name der Tiere entstand vermutlich, weil spanische Seefahrer die Tierchen übers Meer nach Europa brachten, und zudem ihre Lautsprache (Quiekgeräusche) an die der Hausschweine erinnert. Im englischen Namen „guinea pig“ ist ebenfalls das Wort Schwein enthalten. Guinea ist eine alte englische Münze, die Seeleute, die damals diese Tiere von ihren Überseefahrten mitbrachten, verkauften angeblich die Tiere für einen Guinea.

Meerschweinchen werden 6-8 (15) Jahre alt, sind in der Regel dämmerungsaktiv und halten, trotz widriger klimatischer Verhältnisse in den höheren Regionen ihres Verbreitungsgebietes keinen Winterschlaf. Selbstgegrabene oder von anderen Tieren übernommene Baue dienen ihnen als Unterschlupf. Es sind in der Regel soziale Tiere, die in Paaren oder Gruppen mit einem Männchen, einigen Weibchen und den Jungtieren zusammenleben. Einige Arten haben komplexe Sozialstrukturen entwickelt.

Meerschweinchen sind Pflanzenfresser, die je nach Art und Lebensraum unterschiedlichste Pflanzenteile zu sich nehmen, zum Beispiel Früchte, Gräser oder Samen. Sie können genauso wie der Mensch kein Vitamin C selbst synthetisieren uns sind auf die Zufuhr durch die Nahrung darauf angewiesen.

Meerschweinchenweibchen werden mit 4-6 Wochen, Männchen mit 3-10 Wochen geschlechtsreif, zur Zucht sollten sie jedoch mindestens ein halbes Jahr alt sein. Die Tragzeit beträgt 59-72 Tage. Die 2-6 Jungtiere werden gut entwickelt mit Fell, Zähnen und offenen Augen geboren und gehören zu den Nestflüchtern. Sie fressen bereits ab dem 1. Tag Heu, werden aber 3-4 Wochen noch von der Mutter gestillt.

Der deutsche Name der Tiere entstand vermutlich, weil spanische Seefahrer die Tierchen übers Meer nach Europa brachten, und zudem ihre Lautsprache (Quiekgeräusche) an die der Hausschweine erinnert. Im englischen Namen „guinea pig“ ist ebenfalls das Wort Schwein enthalten. Guinea ist eine alte englische Münze, die Seeleute, die damals diese Tiere von ihren Überseefahrten mitbrachten, verkauften angeblich die Tiere für einen Guinea.
Myxomatose und Chinaseuche (RHD) sind gefürchtete Viruserkrankungen des Kaninchens, die immer wieder von Wildkaninchen auf Hauskaninchen verschleppt werden.

Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken, von Tier zu Tier, aber auch die indirekte Übertragung mit Grünfutter, Einstreu, Schuhwerk oder Kot ist besonders bedeutsam, weil der Erreger tage- bis wochenlang ansteckungsfähig bleibt.
Das Risiko einer Infektion besteht bei einzeln gehaltenen Streicheltieren genauso wie für ganze Zuchten. Auch Kaninchen in Etagenwohnungen oder mitten in der Stadt sind gefährdet.
Mit einer Frühjahrsimpfung können die Tiere über die Zeit der größten Ansteckungsgefahr geschützt werden.

Wir beraten Sie gerne über das Impfverfahren und stellen Ihnen die zur Impfung entsprechende Bescheinigung aus.

Haltung

Ihre Ratte ist ein Rudeltier, das gerne in Gemeinschaft lebt. Hier existiert eine Rangordnung und das Territorium wird verteidigt. Aus diesem Grunde können ältere Männchen nur in einem neuen Käfig zusammengebracht werden. Rattenweibchen sind bereits 6 Wochen nach der Geburt geschlechtsreif, obwohl sie erst mit 3 Monaten ausgewachsen sind. Sie sind das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig und alle 4 bis 5 Tage paarungsbereit. Bereits 24 Stunden nach der Geburt kann das Weibchen wieder befruchtet werden. Ratten erreichen ein Alter von 2,5 bis 3,5 Jahren.

Junge Ratten, die in einer reizreichen Umgebung aufwachsen, werden aufmerksamer, lernen schneller und sind dem Stress besser gewachsen als andere. Daher sollten sie einen geräumigen Käfig mit Spielzeug und Klettermöglichkeiten haben. Ein Laufrad ist abzulehnen, da es das Tier zwingt längere Zeit in einer unphysiologischen Haltung zu gehen und außerdem zu Schwanzverletzungen führen kann. Als Käfigeinstreu eignet sich Stroh oder Heu. Ratten sind Nachttiere, werden aber durch Tagfütterung auch tagsüber aktiv .

Fütterung

Ratten sind Allesfresser, die gerne etwas Obst, Gemüse, Käse und gekochten Reis oder gekochte Kartoffeln mögen. Pelletiertes Alleinfutter ist leicht zu handhaben und deckt den Nährstoffbedarf. Jeden Tag ein wenig Heu oder Hafer verhütet viele Verdauungsstörungen, besonders bei Jungtieren. Die Tagesration einer vollwertigen Nahrung beträgt 15 bis 20 g pro Tier. Zum Nagen kann man Zweige verabreichen. Frisches Wasser aus einem Trinkwasserspender sollte ständig zur freien Verfügung stehen.
Die Zähne bei Nagetieren und Kaninchen wachsen ein Leben lang. Oft gibt es Zahnfehlstellungen, die zu einem ungleichmäßigen Zahnabrieb führen. Die Folge sind übermäßiger Zahnwuchs, der ein normales Abbeißen verhindert oder spitze Kanten der Backenzähne , welche die Zunge verletzen können. Das Tier frisst dann nicht mehr und wird schwach. Solche Anomalien müssen regelmäßig vom Tierarzt untersucht und korrigiert werden.

Wenn Meerschweinchen und Kaninchen mit Grünfutter aus dem Garten oder Grünflächen ernährt werden, ist eine langsame Umstellung auf dieses Futter angebracht. Verdauungsstörungen sind sonst die unangenehme Folge. Besonders wichtig ist es Heimtiere die auch draußen gehalten werden (im Garten etc.), täglich auf Fliegenmaden zu untersuchen. Fliegen legen ihre Eier besonders häufig in der Analregion ab.

Sonnenlicht ist für alle Heimtiere lebensnotwendig. Deshalb soweit möglich, allen Heimtieren bitte auch manchmal die Gelegenheit geben, Sonne zu tanken.

Igel

PFLEGE HILFSBEDÜRFTIGER IGEL

Generell ist es verboten, Tiere besonders geschützter Arten - und dazu zählt der Igel - aus der Natur zu entnehmen. Dies gilt auch für den eigenen Garten. Das Naturschutzgesetz erlaubt jedoch Igel, auf die eine der unten aufgeführten Definitionen zutrifft, aufzuziehen bzw. gesund zu pflegen. Paßt keines der Kriterien auf den Igel, den Sie gefunden haben, so setzen Sie ihn wieder umgehend am Fundort aus. Drohen Ihm dort Gefahren, bringen Sie ihn in ein Grüngelände mit Unterschlüpfen. Durch die rechtzeitige Einrichtung einer Futterstelle in den nahrungsarmen Jahreszeiten erübrigt sich es oft, Jungigel in menschliche Obhut zu nehmen.

Zufütterung im Freien:

Um das Futter vor Vögeln, aber auch vor Regen zu schützen, stellt man es abends in ein mit min. zwei 10x10 cm kleine Einschlüpflöchern versehenes Kistchen. Muss das Futter zusätzlich noch vor Katzen geschützt werden, empfiehlt sich der Bau eines Futterhauses mit verwinkeltem Eingang. Futterreste müssen morgens unbedingt beseitigt und die Schüssel heiß ausgespült werden. Wenn sie unsicher sind, ob der Besucher Ihrer Futterstelle sein Winterschlafgewicht noch schafft, wiegen sie den Igel, markieren ihn mit einem kleinen Tupfer Nagellack auf den Stacheln und setzten sie ihn wieder hinaus. Nach einigen Tagen wiederholen sie das Wiegen und kontrollieren die Gewichtszunahme.

Kriterien für die Hilfsbedürftigkeit:

  1. Verletzte Igel oder solche, die womöglich tagelang ohne Wasser und Futter in Lichtschächte, leeren Schwimmbecken oder Ähnlichem gefangen waren.
  2. Kranke Igel: Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber herumlaufen, -torkeln oder liegen. Sie sind oft apathisch, kühl, rollen sich kaum ein, sind mager. Hinter dem Kopf sieht man eine Einbuchtung, Schultern und Hüften zeichnen sich deutlich ab. Die Augen sind nicht rund, sondern schlitzförmig und eingefallen. Tagaktivität ist beim Nachttier Igel immer ein Alarmzeichen. Eine Ausnahme bilden allerdings aufgestörte Igel. Wenn etwa bei Gartenarbeiten Igelnester zerstört werden, sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf.
  3. Jungigel, die Anfang November deutlich weniger als 400 g wiegen und am Fundort nicht zugefüttert werden können.

Erste- Hilfe-Checkliste

  1. Notieren Sie das Funddatum, die Uhrzeit, das Gewicht und die ganz genaue Fundstelle. Beginnen Sie damit den Pflegebericht, in den Sie weiterhin Tierarztbesuche und Gewichtszunahmen eintragen.
  2. Untersuchen Sie den Igel in jedem Fall auf Verletzungen. Inspizieren Sie auch Kopf, Bauchseite und Beine.
  3. Unterkühlte Igel müssen aufgewärmt werden. Eine Unterkühlung ist vorhanden, wenn sich das Tier an der Bauchseite deutlich kühler anfühlt als Ihre Hand. Eine mit gut handwarmen Wasser gefüllte Gummiwärmflasche kein Heizkissen! - umwickelt man mit einem Frotteehandtuch und legt sie in einen passenden hochwandigen Karton. Darauf setzt man den Igel und deckt ihn mit einem weiteren Handtuch ab.
  4. Baden Sie Igel nicht! Lassen Sie Flöhe und Zecken vom Tierarzt entfernen.
  5. Suchen Sie den Tierarzt möglichst bald auf. Ihr Igel ist krank. Unterbringung und Ernährung im Haus allein heilen das Tier nicht!
  6. Richten Sie in einem Raum mit Zimmertemperatur nicht im Freien- einen Auslauf für den Igel her. Käfige, Obstkisten, Bade- oder Waschwannen sind keine igelgemäßen Unterkünfte.
  7. Geben Sie Ihrem Igel zur Erstversorgung entweder ein Schüsselchen mit Katzen- oder Hundedosenfutter oder braten sie ihm in der Pfanne ein Rührei mit etwas Öl und ohne Gewürze. Zu Trinken bekommt er Wasser, niemals Milch. Igel ernähren sich in der Natur von Eiweiß- und fettreichen Insekten. Sie sind keine Vegetarier, fressen also weder Obst noch Gemüse.
  8. Bei sehr schwachen Tieren können Sie zunächst versuchen, ihnen mittels einer Plastikspritze ohne Nadel etwas lauwarmen, ungesüßten Fenchel- oder Kamillentee einzuflößen, danach auch Breinahrung, z. B. Rindfleischzubereitung ab 4. Monat der Fa. Hipp/Babynahrung. Auf alle Fälle sollten Sie ein solches Tier dem Tierarzt oder einer Igelstation vorstellen.
  9. Igel sind keine Haustiere und kein Kinderspielzeug, sondern geschützte Wildtiere. Unterlassen Sie unbedingt Zähmungsversuche.

Unterbringung:

Igel sind Einzelgänger. Jeder Igel braucht also ein eigenes Gehege. Nur ganz junge Igel aus einem Wurf vertragen sich eine Zeit lang miteinander. Ein Igelgehege soll min. 2 qm groß und absolut ausbruchsicher sein. Die Höhe der Seitenwände muss 45-55 cm betragen. Am besten fertigt man das Gehege aus gut zu reinigenden, beschichteten Span- oder Hartfaserplatten an, und stattet des wegen der Wärmedämmung auch mit einem Boden aus. Diesen bedeckt man mit mehreren Lagen Zeitungspapier (nicht mit Sägemehl, Katzenstreu, Torf oder ähnlichem ), das man täglich (!) wechselt. Als Schlafhäuschen wählt man einen oben zuklappbaren Karton von ca. 30 cm Kantenlänge und versieht ihm mit einem Seitlichen Schlupfloch von ca. 10x 10 cm.

Ernährung:

Die erforderliche Nahrungsmenge ist von Igel zu Igel verschieden. Sie hängt vom Körpergewicht und vom Gesundheitszustand ab. Ein mittelgroßer Igel frisst etwa eine Menge, die in einen 150g Joghurtbecher passt. Maßstab für die Futtermenge ist die Gewichtszunahme. Anfangs wird der Igel täglich, später nur noch wöchentlich gewogen. Man legt ihn dazu auf den Rücken in die Waagschale und pustet ihn ein bisschen an, damit er ruhig hält. Wenn ein abgemagertes Tier Nachholbedarf hat, kann es täglich 10-20g zunehmen, später sollten es 7-10g pro Tag sein.

Pro Portion gibt man entweder einen Esslöffel Weizenkleie oder zwei Esslöffel Futterhaferflocken bzw. Igeltrockenfutter zum Fleisch, Ei oder Dosenfutter. Evtl. feuchtet man die Mischung mit etwas Wasser an. Igel sind Insektenfresser, doch in der Gefangenschaft soll man sie nicht mit Schnecken, Regenwürmern etc ernähren, weil diese Überträger von Innenparasiten sind Milch bewirkt wegen ihres Milchzuckers Durchfall in der Folge, Darmentzündungen und Infektionen, die für den Igel tödlich enden können Futter und Wasser reicht man in kippsicheren, flachen Glas oder Porzellannäpfen. Gefüttert wird in der Regel nur einmal täglich und zwar Abends läuft jedoch ein offensichtlich hungriger Igel auch tagsüber unruhig im Gehege herum, sollte man Ihm selbstverständlich Nahrung anbieten. Das gleiche gilt für geschwächte Tiere, die die notwendige Futtermenge oft nur in mehreren kleinen Portionen einnehmen. Futterreste müssen weggeworfen und die Näpfe täglich heiß gespült werden.

Grundnahrungsmittel für Igel:

Katzen- oder Hundedosenfutter, Eier (hartgekocht), Geflügelfleisch (gekocht) und Rinderhackfleisch (roh nur ganz frisch, besser kurz anbraten) Als darunter zu mischende Ballaststoffe ( zur guten Verdauung unerlässlich ) eignen sich: Weizenkleie, Futterhaferflocken oder Igeltrockenfutter.

Winterschlaf:

Grundsätzlich ist anzustreben, gesundgepflegte Igel bzw. aufgenommene Igeljunge noch im Herbst auszuwildern. Erreicht ein in menschlicher Pflege genommener Igel ein für den Winterschlaf ausreichendes Gewicht ( min 500 g) jedoch erst sehr kurz vor Wintereinbruch oder gar danach, muß man bis zum Frühjahr warten bevor man ihn in die Freiheit entlässt. Eine Unterbrechung des Winterschlafes kommt bei steigenden Temperaturen hin und wieder vor. Igel muss man täglich kontrollieren! Häuschen und Auslauf muss nach wie vor gereinigt werden.